Mehr als 500 Besucher sahen sich auf dem Zentralparkplatz und in der Tiefgarage um, wo auch samstags gearbeitet wird.
Auf der Großbaustelle im Zentrum Kulmbachs wird auch samstags geschuftet. Der Schnee kann die hartgesottenen Handwerker, die Pflaster verlegen, nicht schrecken. "Wir arbeiten am Samstag aber nur bis 14 Uhr", sagt einer der Pflasterer. Jedenfalls kommen die Sanierungsarbeiten am Zentralparkplatz und in der Tiefgarage voran. Davon überzeugten sich beim Tag der offenen Baustelle über 500 Kulmbacher.
Über den Riesenrummel freute sich OB Henry Schramm. "Die Leute wollen sehen, was mit dem Geld passiert. Sie wollen sich aus erster Hand über den Baufortschritt informieren. Das ist positiv", sagte der Oberbürgermeister, der sich auch für die Geduld der Anwohner bedankte: "Denn natürlich bringt so eine Baustelle eine enorme Belastung mit sich."
Dechant: Durchstich eine knifflige Sache
Seniorchef Alois Dechant von der gleichnamigen Baufirma erklärte: "Wir sind froh, dass wir den Durchstich geschafft haben. Das war ganz schön knifflig." Seine Leute hätten sich unter dem Kohlenbach und unter dem Kanal durcharbeiten müssen. Am tiefsten Punkt liege der 27 Meter lange Tunnel zwischen beiden Tiefgaragen 5,83 Meter unter der Straßenoberfläche. "Wir konnten nur mit kleinsten Geräten arbeiten, manchmal sogar nur per Hand", so Dechant. Man habe sogar eine Umleitung für den Kanal gebaut.
Bei den öffentlichen Führungen erfuhren die Besucher viele Einzelheiten von den Fachleuten. Der neue Zentralparkplatz werde barrierefrei gestaltet und mit Ladesäulen für E-Autos ausgestattet. In der Tiefgarage werde die Zahl der Stützen von 33 auf 24 reduziert. Insgesamt seien hier 573 Tonnen Stahl verbaut worden. Unter dem Zentralparkplatz gebe es künftig 126 Stellplätze mit einer Komfortbreite von 2,75 Metern.
Auf die Frage, ob der Durchstich überhaupt nötig gewesen sei, wurde betont, dass beim Architektenwettbewerb 19 von 20 Büros diese Verbindung vorgesehen hätten. Dadurch werde die Parksituation enorm verbessert und der Parksuchverkehr in der Altstadt verringert.
Bierzelteingang bei der Stadthalle
Die Vertreter der Stadt betonten, dass man bei den Planungen sehr eng mit der Kulmbacher Brauerei zusammengearbeitet habe. Der Eingang des neuen Bierzelts liege künftig auf der Stadthallenseite. Die Zahl der Toiletten - künftig bei jedem Zugang zur Tiefgarage - werde verdoppelt. Es gebe Aufzüge für den Cateringservice und Durchbrüche für Bierleitungen sowie Anti-Terror-Boller an allen Hauptzugängen des Platzes.