"Die Rache der Kardinäle" ist die Fortsetzung von "Die Wiege der Götter". Und es soll noch nicht das Ende von Kommissar Schneider sein.
"Der Verlag wollte, dass ich eine Fortsetzung zu 'Die Wiege der Götter' schreibe und damit habe ich auch begonnen. Aber dann war der Bayreuther Verlag pleite", erzählt Andy Schneider. Das angefangene Manuskript legte er dann für drei Jahre erst einmal auf die Seite. Er wusste nicht, was er damit noch anfangen sollte.
Dann aber entschied er sich doch das Werk zu vollenden. Herausgekommen ist der 425 Seiten lange Roman "Die Rache der Kardinäle". Der zweite Fall von Kommissar Schneider und dem Helden des Buches Thor spielt wie der erste Teil in Kulmbach.
Seine Heimat ist ihm wichtig. Dass die Bücher in Kulmbach spielen, war so selbstverständlich. Es fließen natürlich trotzdem Einflüsse aus der ganzen Welt mit ein. In früheren Jahren war er viel unterwegs. "Alles was ich erlebt habe, lasse ich in meine Bücher mit einfließen", erzählt Andy Schneider. Er findet, dass man etwas erlebt haben müsse, um etwas schreiben zu können.
Und erlebt hat Andy Schneider so einiges. Besonders eine lange Leidenszeit hat seine letzten Lebensjahre geprägt. 52 Operationen hat er seit seinem Unfall mit dem Gleitschirm hinter sich. Er hat sich von einer Querschnitzlähmung zurückgekämpft zu einem normalen Leben. "Das Schreiben hat mir dabei sehr geholfen. Ich lege meine ganze Kraft da rein", berichtet Andy Schneider.
In dem Thriller befasst er sich mit der Kirche: "Ich versuche immer Themen zu wählen, die die Gesellschaft aktuell bewegen."
Auf der Plassenburg hat sich eine neue Gemeinschaft gebildet, die daran glaubt, Vorfahren aus der Galaxie zu haben. Anfangs wird die Gruppe belächelt und nicht ernst genommen, doch mit der Zeit kann sie immer mehr Anhänger um sich scharen. Es kommt zu steigenden Kirchenaustritten.
Der Vatikan wird auf die Glaubensgemeinschaft aufmerksam, und ein radikaler Kardinal geht gegen sie vor. Er lässt Priester und Anhänger ermorden und schickt einen strengen Mönchsorden auf die Kulmbacher Plassenburg, um die Bürger zu besinnen.
Andy Schneider ist ein überaus engagierter Mann, der in der Familie eine große Unterstützung für seine Leidenschaft, gesellschaftlich kritische Themen anzusprechen, erfährt. Es ist die Kunst und der Mut in unserer Gesellschaft, gerade solche Themen zu besprechen, die nicht gerade Mainstream sind. Ich habe beim Lesen dieses überaus spannenden Werkes oft begeistert zugestimmt, dass hier nicht nur ein Roman geschustert wurde, dass hier, liest man zwischen den Zeilen, die Realität in einer Welt, in der Erfolg mit allen Mitteln als Heiligtum angesehen wird, zur Diskussion gestellt wird: "Erzbischof Julian Prato wurde vom Papst zum Kardinal ernannt. Er war am Ziel seines Lebens angelangt. Er brauchte nur noch zwei Jahre durch Intrigen, Bestechung und einen kleinen Mord, um zum Kardinalssekretär des Papstes aufzusteigen“. Man bedenke an diesem Satz, bei dem es auf verbale Feinheiten ankommt: er brauchte nur ... einen kleinen Mord, um ... aufzusteigen. Wo haben wir das in unserer heutigen höchst differenzierten Gesellschaftsordnung nicht?
Andy Schneider schaut genau hin. Es lohnt sich auch für Sie.