Kulmbacher Georg Hock moderiert "Flügel"-Treffen der AfD

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Der Kulmbacher AfD-Kreisvorsitzende Georg Hock moderierte das Treffen des für seinen strammen Rechtskurs bekannten "Flügel" um den thüringischen AfD-Chef Björn Höcke in Greding. Links Landesvorstandsmitglied Benjamin Nolte, dem Verbindungen zum Rechtsextremismus nachgesagt werden.Screenshot Bayerischer Rundfunk
Der Kulmbacher AfD-Kreisvorsitzende Georg Hock  moderierte das Treffen des für seinen strammen Rechtskurs bekannten "Flügel" um den thüringischen AfD-Chef   Björn Höcke  in Greding. Links Landesvorstandsmitglied Benjamin Nolte, dem Verbindungen zum Rechtsextremismus nachgesagt werden.Screenshot Bayerischer Rundfunk

In Greding traf sich die für ihren strammen Rechtskurs bekannte Gruppierung um Björn Höcke. Dazu äußert sich im Interview der Kulmbacher AfD-Kreisvorsitzende.

Der Kulmbacher AfD-Kreisvorsitzende Georg Hock gehört zu den Gefolgsleuten des AfD-Rechtsaußen Björn Höcke, der auch in der eigenen Partei nicht unumstritten ist. Der thüringische AfD-Chef hielt am Samstag Hof bei einem süddeutschen "Flügel"-Treffen in Greding. Mit dabei auch Georg Hock.

Die für ihren strammen Rechtskurs bekannte Gruppierung des "Flügel" gilt als völkisch-nationalistisch. Sie wird als Verdachtsfall vom Verfassungsschutz beobachtet.

Die Veranstaltung in Mittelfranken fand zeitgleich mit einem Wahlkampfauftritt des AfD-Bundesvorsitzenden und Europakandidaten Jörg Meuthen in Landsberg am Lech statt. Gibt es bei der AfD Bayern einen Machtkampf zwischen rechtsnationalen und gemäßigteren Kräften? Darüber sprachen wir mit dem Kulmbacher Kreisvorsitzenden.

Höcke in Greding, Meuthen in Landsberg: Wie sehr tobt in der AfD Bayern ein Richtungsstreit? Georg Hock: Gar nicht, das hat damit nichts zu tun. Greding war keine Gegenveranstaltung zu Landsberg. Das "Flügel"-Treffen war schon seit Monaten geplant. Jörg Meuthen war darüber informiert. Er ist als Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl sehr gefragt und konnte Bayern nur einen Termin anbieten: Das war der Samstag. Meuthen ist dann nicht nur in Landsberg, sondern auch in Stockheim im Landkreis Kronach aufgetreten.

Sie haben sich auf der Seite des "Flügel" positioniert, der als völkisch-nationalistisch gilt und vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall beobachtet wird. Man muss wissen, dass der "Flügel" einmal mit der von Björn Höcke initiierten Erfurter Erklärung die AfD gerettet hat, als Bernd Lucke daran ging, den Markenkern der Partei zu verändern. Der "Flügel" ist kein Verein und hat keinen Vorstand, sondern repräsentiert aus meiner Sicht den Markenkern der AfD. Wir sind national, aber nicht völkisch-nationalistisch. Das ist nicht meine Rhetorik. Die Beobachtung durch den Verfassungsschutz halte ich für einen absoluten Unsinn. Damit will man die Leute erschrecken und verschrecken. Wir sind genauso wenig verfassungswidrig wie die CSU oder die SPD.

Was war Ihre Rolle bei dem "Flügel"-Treffen?

Wir hatten in Greding etwas mehr als 400 Besucher. Hauptredner war Björn Höcke, Sprecher und führender Kopf des "Flügel". Ich war der Moderator des Nachmittags und habe die Gäste und die Redner begrüßt, also "all die Verdachtsfälle". Damit habe ich einen launigen Bezug auf die Aktivitäten des Verfassungsschutzes genommen.

Im Vorfeld der Europawahl geben Sie sich als Scharfmacher: Sie wollen die EU abschaffen und wünschen sich die AfD als "Abbruchunternehmen der EU". Richtig, dazu stehe ich auch. Das ist eine Diskussion, die es bei uns schon lange gibt. Ich halte die EU nicht für reformierbar. Alle Versuche werden scheitern. Was mir vorschwebt ist die alte EWG. Eine Europäische Wirtschaftsgemeinschaft - mehr braucht es nicht. Dazu kann man die Nationalstaaten behalten, aber man braucht die Kommission, das Parlament, all die Beamten und Lobbyisten nicht.