Nach der Kür der Direktkandidaten für die Landtags- und die Bundestagswahl ist die Kulmbacher CSU geschwächt. Denn die Kulmbacher Direktkandidaten der CSU kommen jetzt von auswärts.
Als Verlierer muss sich Jörg Kunstmann nicht fühlen. Er hat es besonders gut machen wollen - und nicht gewonnen. Als erfahrener Kommunalpolitiker und langjähriger Mitarbeiter von Karl-Theodor zu Guttenberg hat er Kompetenz zu bieten und ist gut vernetzt.
Was ihm nicht gelungen ist: Emotionen zu wecken, wie es die Lichtenfelser Kandidatin - eine junge Frau und ein frisches, unverbrauchtes Gesicht - geschafft hat. Emmi Zeulners charmanter Ausflug an den Stammtisch mit ihrer Rolle als "Brunz karter" hat sich eingeprägt - mehr als Kunstmanns Detailwissen. Ob sie, wenn sie in einem Ministerium vorne rausgeschmissen wird, wie angekündigt, hinten wieder reingeht, wird sie noch beweisen müssen.
Kunstmanns zweiter Rang war kein Debakel wie die Landtagsnominierung in Bischofsgrün. Dort verweigerte die Hälfte der Kulmbacher Delegierten ihrem Kandidaten die Gefolgschaft.
In Lichtenfels demonstrierte die CSU Geschlossenheit.
Dennoch ist der CSU-Kreis verband nicht gestärkt. Man stellt keinen Landtagsabgeordneten (früher Herbert Hofmann, Dieter Heckel, Henry Schramm) und keinen Bundestagsabgeordneten (Bernd Protzner, Karl-Theodor zu Guttenberg) mehr. Kulmbach ist geschwächt.
… Bernd Protzner und Karl-Theodor zu Guttenberg (auf Lorenz Niegel wurde wohlweislich verzichtet!) macht einen Schaudern und verursacht Gänsehaut!
Zwar hätte Jörg Kunstmann als vormaliger Stiefelknecht und Steigbügelhalter des KT vuz G wunderbar in diese Reihe gepasst; allerdings bewahrten die Delegierten aus den Nachbar-Wahlkreisen Bamberg und Lichtenfels kühle Köpfe und versuchen nun, mit frischem und jungem Blut dieses unrühmliche „Gesetz der Serie“ zu durchbrechen. … – … Mal schau’n!