Knöllchen bringen Kulmbach über 100 000 Euro

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Wer die Parkgebühr nicht berappt hat, muss büßen: Auf dem Zentralparkplatz landet ein Knöllchen zwischen Windschutzscheibe und Scheibenwischer. Foto: Alexander Hartmann
Wer die Parkgebühr nicht berappt hat, muss büßen: Auf dem Zentralparkplatz landet ein Knöllchen zwischen Windschutzscheibe und Scheibenwischer.  Foto: Alexander Hartmann

Die Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung bringen jährlich einen stattlichen Batzen Geld in den Stadtsäckel. 2019 wurden exakt 8604 Falschparker verwarnt.

Sie sind, und das wissen sie selbst, nicht unbedingt beliebt: die Mitarbeiter der städtischen Verkehrsüberwachung, die Knöllchen verteilen, dabei nicht selten in Diskussionen mit Falschparkern verwickelt sind, die oft kein Unrechtsempfinden besitzen.

8604 Falschparker verwarnt

Zwischen 8000 und 9000 falsch geparkte Autos werden von der Verkehrsüberwachung jährlich in Kulmbach notiert, die Besitzer in der Folge zumeist abkassiert. "Dieser Wert ist in den letzten Jahren ungefähr gleich geblieben", sagt der Pressesprecher der Stadt, Jonas Gleich. 2019 wurden exakt 8604 Falschparker verwarnt.

Die Stadt Kulmbach hat über die Verkehrsüberwachung jährlich Einnahmen durch Verwarnungsgelder in Höhe von 100 000 Euro. 2019 flossen 107 000 Euro in den Stadtsäckel.

Was viele nicht wissen: Die Kommune darf lediglich Verwarngelder, aber keine Bußgelder einnehmen. "Eine Verwarnung ist eine Ahndung von geringfügigen Ordnungswidrigkeiten und kann mit oder ohne Erhebung eines Verwarnungsgeldes zwischen 5 und 55 Euro verbunden sein", wie Jonas Gleich erläutert. Die Höhe richtet sich dabei nach dem bundesweit gültigen Bußgeldkatalog.

Bußgeld geht an Freistaat

"Wenn ein Falschparker sein Verwarnungsgeld allerdings nicht bezahlt, dann sind wir als Stadt verpflichtet, den Vorgang an die Zentrale Bußgeldstelle in Viechtach abzugeben. Diese wird dann ein Bußgeldverfahren eröffnen", so Gleich, der mitteilt, dass die Einnahmen aus den Bußgeldern dann allerdings nicht an die Stadt Kulmbach, sondern an den Freistaat Bayern fließen. Ob die Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung feste Touren haben? Nein, sagt der städtische Pressesprecher. "Sie kennen die zentralen Plätze, auf denen gerne ohne Parkschein geparkt wird oder wo gerne mal die Zeiten langfristig überschritten werden. Hier wird natürlich regelmäßig kontrolliert." Eku-Platz und die Obere Stadt stehen da besonders im Fokus.

Aber auch die Plätze, Straßen und Wege, die nicht direkt im Zentrum sind, werden immer wieder überwacht.

Die kostenfreie erste Stunde

Was die Höhe der Parkgebühren betrifft, fahren die Kulmbacher laut Gleich übrigens vergleichsweise günstig. So ist die erste Parkstunde in den städtischen Tiefgaragen und Parkhäusern weiter kostenfrei. Die Park-App Ein Service, der dem Knöllchen vorbeugen soll: Seit über einem Jahr kann man in Kulmbach per App sein Ticket lösen und die erlaubte Parkzeit von jedem Standort aus verlängern.