Klosterbräu Marienweiher unter dem Hammer

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Immer noch ohne neuen Besitzer: die Klosterbräu am Fuße der Wallfahrtsbasilika Marienweiher. Foto: Matthias Beetz
Immer noch ohne neuen Besitzer: die Klosterbräu am Fuße der Wallfahrtsbasilika Marienweiher. Foto: Matthias Beetz

Die Klosterbräu in Marienweiher steht erneut am Amtsgericht Bayreuth zur Zwangsvollstreckung. Im Juli 2014 hatte es kein einziges Gebot gegeben.

Bürgermeister Franz Uome hat sich den Termin am Amtsgericht Bayreuth fest im Kalender notiert: Unter dem Aktenzeichen 61 K 71/13 entscheidet sich am 23. April um 11 Uhr im Sitzungssaal E.520, ob im Marktleugaster Ortsteil Marienweiher eines der markantesten Gebäude endlich einen neuen Besitzer findet. Der Gasthof "Klosterbräu" steht zur Zwangsvollstreckung - schon zum zweiten Mal.

Dass sich das im Jahr 2006 grundlegend sanierte Gasthaus einmal zu einem Problem entwickeln könnte, hatte zunächst niemand erwartet. Mit großem Elan hatten die Brüder Michael und Hans-Jürgen Ittner das in die Jahre gekommene Gebäude modernisiert. Die Gasträume wurden neu gestaltet, acht Fremdenzimmer fanden im Obergeschoss Platz. Und als besonderen Clou hatten die Investoren das Gasthaus mit einer eigenen Brauerei ausgestattet. In Bezug auf die Nähe zu Wallfahrtskirche und Franziskanerkloster erhielt der Gasthof den Namen "Klosterbräu- Gasthof und Brauhaus".

Und das Konzept schien aufzugehen - Urlauber und Wallfahrer quartierten sich am Fuße der Basilika ein, die hausgebrauten Biere waren sehr gefragt.

Insolvenz im Dezember 2011

Doch der Erfolg sollte nicht lange währen. Die Betreiber kamen in finanzielle Schieflage. Im Dezember 2011 mussten sie Insolvenzantrag stellen, der Betrieb im Gasthaus ging nur noch wenige Wochen weiter.

In den folgenden Monaten wurden viele Anstrengungen unternommen, die Klosterbräu fortzuführen. Auch der damalige Bürgermeister Norbert Volk schaltete sich in die Vermittlungen ein. Hoffnung keimte nochmals auf, als sich eine Bietergemeinschaft aus dem Gemeindebereich für das Objekt interessierte, um es wie die anderen Lokalitäten im Wallfahrtsort als gastronomisches Aushängeschild zu erhalten. Doch die Verhandlungen kamen nicht zum Abschluss.

Seitdem war es still geworden um die Klosterbräu. Lediglich der Rückbau der Brauereianlage durch den Lieferanten sorgte nochmals für Gesprächsstoff. Ansonsten wird das Gebäude im Zuge der Zwangsverwaltung betreut, so dass keine Schäden während des Leerstands entstehen können.

Auch der neue Marktleugaster Bürgermeister Franz Uome kümmert sich intensiv um das Thema. Ihm gelang es sogar, zur ersten Zwangsversteigerung der Klosterbräu im Juli 2014 einen ernsthaften Interessenten ("Das war zu 98 Prozent sicher") zu finden. Doch der machte zur großen Enttäuschung Uomes kurzfristig einen Rückzieher. Es gab kein einziges Gebot für das Anwesen.

Neue Hoffnung verbindet der Bürgermeister mit dem zweiten Termin zur Zwangsversteigerung, der für 23. April 2015 angesetzt wurde. "Es ist schwierig, jemanden hier her zu bekommen. Das müsste jemand aus der Gegend sein mit gastronomischer Erfahrung", betont Franz Uome ohne große Illusionen.

Mit und ohne Brauerei wichtig

Nach Ansicht Uomes wäre es kein Problem, die Brauerei wieder einzubauen, die ohne Zweifel "ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal" für das Gasthaus gewesen sei und Publikum aus dem ganzen Umland angezogen habe. Aber auch ohne hausgebrautes Bier sei der Beherbergungsbetrieb für die Gemeinde wichtig. Die Klosterbräu sei eine sinnvolle Ergänzung des gastronomischen Angebots in Marienweiher, das in jedem Jahr von Tausenden von Pilgern besucht werde.

Dem neuerlichen Zwangsversteigerungstermin in Bayreuth sieht der Bürgermeister auch mit einer gewissen Spannung entgegen. Immerhin ist der Verkehrswert der Klosterbräu "nur" mit 245 000 Euro angesetzt. "Die Hoffnung ist nicht aufgegeben", sagt Uome und betont, dass auch er weiter aktiv ist, um Interessenten aufmerksam zu machen. "Die Fühler bleiben ausgestreckt."