Klinikum Kulmbach: Kein Parkhaus, aber viele Fragen

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Beim Kulmbacher Klinikum fehlen Parkplätze. Aber wo könnte das neue Parkhaus gebaut werden? Das Thema bewegt seit zwei Jahren in Kulmbach die Gemüter. Foto: Stephan Tiroch
Beim Kulmbacher Klinikum fehlen Parkplätze. Aber wo könnte das neue Parkhaus gebaut werden? Das Thema bewegt seit zwei Jahren in Kulmbach die Gemüter. Foto: Stephan Tiroch

Die Parksituation beim Klinikum ist d a s Thema in Kulmbach. Das Gutachten eines Stuttgarter Planungsbüros liegt vor, ist vom Zweckverband aber noch nicht öffentlich vorgestellt worden.

Seit fast zwei Jahren ist das geplante zweite Park haus fürs Klinikum ein Dauerbrennerthema in Kulmbach. An der Notwendigkeit, mehr Stellplätze zu bekommen, gibt es keinen Zweifel. Nachvollziehbar ist die Argumentation des Klinikums, dass die Mitarbeiterzahl inzwischen auf fast 1300 gestiegen ist und dass immer mehr Patienten in Kulmbach behandelt werden. Vor allem für Krebskranke in der ambulanten Strahlentherapie und für Gehbehinderte werden Parkplätze mit einem ebenerdigen Zugang und einem kurzen Weg zum Klinikum gebraucht.

Die Geister scheiden sich am Standort des neuen Parkhauses. Vom Krankenhaus-Zweckverband wird das Hanggrundstück oberhalb der Albrecht-Dürer-Straße bevorzugt. Dagegen protestieren die Nachbarn, die befürchten, dass ihr Wohngebiet zerstört wird.

Eine Anwohnerin - Irina Trukenbrod - hat geklagt und vom Verwaltungsgericht Bayreuth Recht bekommen. Mit der Begründung, dass die Parkgarage mit 92 Stellplätzen im Wohngebiet läge, ist die Baugenehmigung der Stadt Kulmbach aufgehoben worden. Der Richterspruch vom vergangenen Mai ist rechtskräftig. Der Zweckverband ist nicht in die Berufung gegangen.

Freitag tagt die Verbandsversammlung

Im November hat das Klinikum die Parkhauspläne wieder aufgegriffen. "Nichts machen, geht nicht", betont der Vorsitzende der Zweckverbandsversammlung, Landrat Klaus Peter Söllner (Freie Wähler). Ein Stuttgarter Planungsbüro ist damit beauftragt worden, die ursprünglich sieben Standort alternativen erneut zu prüfen. Der Bericht liegt inzwischen offenbar vor, die Öffentlichkeit kennt das Ergebnis allerdings noch nicht. Daran wird sich wohl auch am Freitag nichts ändern. Dem Vernehmen nach wird das Expertenvotum in der Sitzung der Zweckverbandsversammlung im Klinikum (Beginn 15 Uhr) öffentlich nicht diskutiert. Auf der Tagesordnung des öffentlichen Teils fehlt das Parkhaus.

Gleichwohl wird das Thema in der Zeitung, am Stammtisch und im Internet weiter diskutiert, befeuert unter anderem durch die von OB Henry Schramm (CSU) vergangene Woche initiierte Unterschriftenaktion für den Bau des Parkhauses. So ist auf infranken.de und auf der Facebook-Seite der Bayerischen Rundschau eine Reihe von Fragen aufgetaucht, die wir im folgenden beantworten.

1. Gäbe es die Möglichkeit, mehr Busse für Besucher einzusetzen und für Mitarbeiter einen Shuttleservice einzurichten, damit Parkraum freibleibt für Patienten ?

Der Kulmbacher Stadtbus fährt das Klinikum zweimal pro Stunde an. Die Busse fahren dabei unterschiedliche Routen. Wenn hier Änderungen gewünscht werden, wäre die Stadt Kulmbach der Ansprechpartner. Ein Shuttleservice für Beschäftigte des Klinikums ist bisher nicht diskutiert worden. Hier stellt sich die Frage der Akzeptanz und des Parkplatzes, wo die Mitarbeiter ihre Autos abstellen könnten. So steht zum Beispiel der Schwedensteg-Parkplatz durch Veranstaltungen wie Volksfest oder Zirkus nicht durchgehend zur Verfügung.

2. Wäre eine schnelle Lösung für ambulante Patienten und Gehbehinderte machbar, bis das Parkhaus steht?

Kurzfristig wären wohl nur die neun Parkplätze an der Wendeschleife nutzbar. Die Verkehrsbehörde - das Ordnungsamt der Stadt Kulmbach - könnte die Stellfläche (wie beim Anwohnerparken) für die allgemeine Benutzung sperren und nur für Berechtigte freigeben.

3. Könnte man das bestehende Parkhaus erweitern und aufstocken?


Nein, das ist nicht möglich. Neben statischen Problemen gibt es ist die flugsicherungstechnische Vorgabe, dass die Parkgarage nicht höher sein darf als der Hubschrauberlandeplatz. Außerdem besteht hier noch eine Erweiterungsmöglichkeit für die Untergeschosse und das Erdgeschoss des Klinikums.

4. Wer ist für die Sanierung der Albert-Schweitzer-Straße zuständig? Mitarbeiter des Rettungsdienstes bemängeln den schlechten Fahrbahnbelag. Aus Rücksicht auf die Patienten werde nur Schrittgeschwindigkeit gefahren.

Für die Sanierung der Straße ist nicht das Klinikum zuständig, sondern die Stadt Kulmbach.

5. Besteht die Möglichkeit, eine zweite Zufahrt zum Klinikum zu bauen? Im Notfall - wie unlängst beim Brand eines Wäschetrockners im Klinikum - ist die Straße schnell unpassierbar.

Aufgrund der topographischen Lage des Klinikums erscheint es eher unwahrscheinlich, eine zweite Zufahrtsstraße zu bauen. Darüber ist öffentlich noch nie gesprochen worden. Denkbar wäre allenfalls eine Zufahrt über die Hermann-Aberle-Straße

6. Wie lange dauert die Sanierung des Klinikum- Parkhauses? Dadurch sind auch immer zehn und mehr Parkplätze gesperrt.


Wenn es die Witterung zulässt, wird sofort weitergearbeitet. Die Baustelle soll Mitte des Jahres abgeschlossen sein - es sei denn, es tauchen noch versteckte Mängel auf.