Jochen Trier stößt Anselstetter vom Thron

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Jochen Trier (Mitte) wird neuer Bürgermeister von Wirsberg. Er löst damit Hermann Anselstetter ab, der seit 1978 im Amt ist. Foto: Werner Reißaus
Jochen Trier (Mitte) wird neuer Bürgermeister von Wirsberg. Er löst damit Hermann Anselstetter ab, der seit 1978 im Amt ist. Foto: Werner Reißaus

Jochen Trier hat in Wirsberg eine kleine Sensation geschafft: Der 48-Jährige von den Freien Wählern löst Bürgermeister Hermann Anselstetter (73) ab.

Jochen Trier hat eine kleine Sensation geschafft: Der 48-Jährige von den Freien Wählern löst Bürgermeister Hermann Anselstetter (73) ab, der seit 1978 im Amt ist und seinen achten Wahlkampf hinter sich hat. 565 Stimmen (56,73 Prozent) konnte Trier auf sich vereinen, bei Hermann Anselstetter waren es nur 431 (43,27 Prozent).

Gibt es einen Generationenwechsel in Wirsberg? Muss Hermann Anselstetter seinen Posten räumen? Diese Frage stellten sich im Vorfeld nicht nur viele Wirsberger.

"Erhofft, aber nicht erwartet"

Der Herausforderer konnte es selbst kaum glauben, dass es ihm gelungen ist, den Amtsinhaber vom Thron zu stoßen. "Ich habe dieses Ergebnis erhofft, aber ein anderes erwartet", sagte Trier, der im Gasthaus Hereth den Wahlabend verbrachte. "So richtig greifbar ist es für mich noch nicht, das wird bis morgen oder übermorgen dauern."

Mit offenem Blick will der künftige Bürgermeister sein Amt angehen, für neue Sichtweisen offen sein. Denn das sei in der Vergangenheit ein Problem gewesen, eine gewisse Betriebsblindheit habe sich eingeschlichen. Das soll sich ändern. "Junge Leute haben neue Ideen." Er sehe sich als Spielführer einer Mannschaft.

"Überragende Vorarbeit"

Dass er auf eine "überragende Vorarbeit von Hermann Anselstetter" bauen kann, daraus machte Trier keinen Hehl. "Was Hermann Anselstetter geleistet hat, das sucht seinesgleichen. Ich setze mich in ein gemachtes Nest." Er sprach die Hoffnung aus, dass sein Vorgänger weiterhin in der Gemeinde mitarbeiten wird. "Er hat ein großes Hintergrundwissen. Ich glaube nicht, dass er einfach hinschmeißt", so der Wahlsieger.

Als Erstes will Trier, der als Polizeihauptkommissar tätig ist, nun das Gespräch mit den Nachbargemeinden suchen.

Hermann Anselstetter hatte bereits im Vorfeld angekündigt, am Wahlabend nicht erreichbar zu sein.