In Schweden gibt es E-Roller-Wege mit Zebrastreifen

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In anderen Ländern gehören E-Roller längst zum Straenbild - in Deutschland wird mal wieder debattiert. Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa
In anderen Ländern gehören E-Roller längst zum Straenbild - in Deutschland wird mal wieder debattiert. Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa

Während in Deutschland mal wieder hemmungslos diskutiert wird, gehören E-Rolle in anderen Ländern längst zum Straßenbild.

Manche mögen sie zumindest seltsam finden, ich nenne sie typisch deutsch: endlose, mitunter haarsträubende Diskussionen über Dinge, die in anderen Ländern keinerlei Probleme bereiten. Die Datenschutzgrundverordnung ist so ein Beispiel. Mal ehrlich, kann mir noch irgendjemand in drei einfachen Sätzen erklären, was damit eigentlich bezweckt werden sollte? Ziel war doch die Sicherheit, oder? Stattdessen beobachte ich Verunsicherung allerorten.

Sie stehen an jeder Ecke

Ein weiteres Beispiel ist mir unlängst bei einem Kurztrip nach Stockholm aufgefallen. Während bei uns die Einführung von Elektro-Rollern von Oberbedenkenträgern wie üblich zerredet wird, gehören diese Flitzer in der schwedischen Hauptstadt längst zum Stadtbild. An jeder Ecke stehen sie herum, per Smartphone können sie für 30 Minuten gechartert werden. Wenn die Zeit um ist, stellt man sie einfach wieder ab. Fertig.

Die E-Roller teilen sich mit den Drahteseln eine Spur - zwischen Straße und Gehsteig. Diese Rad-und-Roller-Wege (mit Zebrastreifen für Fußgänger und kleinen Ampeln) gibt es in jeder Straße, notfalls wird halt lieber auf eine Autospur verzichtet. Das funktioniert! Nach ein paar Minuten hat man die neue Situation verinnerlicht, brenzlig oder gar gefährlich wird es nie.

Warum sollte das mit etwas gutem Willen nicht auch in unseren Städten funktionieren? Das fragte ich mich und fand den Grund schnell heraus.

Die Sache mit der Rücksichtnahme

Es gehört nämlich noch etwas Zweites dazu, damit das System funktioniert. Nein, keine seitenlange komplizierte Erweiterung der Straßenverkehrsordnung, sondern ganz einfach Rücksichtnahme. In Stockholm achten die Autofahrer auf Roller, Räder und Fußgänger, sie ordnen sich ein, manchmal sogar unter - irgendwie sieht das alles entschleunigt aus.

Da käme auch kein Verkehrsteilnehmer auf vier Rädern auf die Idee, auf einem Radweg zu parken. Tja, ob wir Deutschen auch diese Voraussetzung erfüllen würden? Da habe ich nun wirklich meine Zweifel.