Die Mainleuser Gemeinderäte haben die Vorgaben für einen städtebaulichen Ideenwettbewerb für die alte Spinnerei festgelegt.
Bei den Vorplanungen für das 14 Hektar große Areal der alten Spinnerei in Mainleus hat es die kreativsten Vorschläge gegeben. Jetzt haben die Marktgemeinderäte die Vorgaben für einen städtebaulichen Ideenwettbewerb festgezurrt, um das Areal weiter entwickeln zu können. Elf Hektar des Geländes sind bereits im Besitz des Marktes, drei Hektar befinden sich in Privatbesitz. "Wir haben das Glück, eine Industriebrache entwickeln zu dürfen", sagte Bürgermeister Robert Bosch (CSU). Fest steht, dass die Ideen, die die Mainleuser Bürger im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes ausgearbeitet haben, Berücksichtigung finden sollen. Aber auch die Diskussionsgrundlagen der Städteplaner des Büros Quaas und die Ansichten des Marktgemeinderates sollten bei den Planungsvorgaben gewürdigt werden.
Ein wichtiges Element, das beim städtebaulichen Ideenwettbewerb beachtet werden solle, ist, dass auf dem Spinnereigelände verbindende Achsen geschaffen werden sollen: eine Art Mainleuser Boulevard könnte entstehen, mit viel Grün. "Wir wollen in jedem Fall Natur im Ort", sagte Bosch.
Platz für Freizeit und mehr
Auf dem Spinnereigelände könnten viele Freizeitmöglichkeiten entstehen. Möglicherweise wäre hier der Platz für eine Bogenschießanlage. Sportler könnten in den alten Hallen boxen, es könnte ein Kletterparcours, der bei jedem Wetter genutzt werden könnte, entstehen - oder vielleicht sogar ein Basketballplatz. Die Details könnten dann im Ideenwettbewerb ausgearbeitet werden.
Doch es gab noch andere Planungen. So seien auch ein Zentrum für Geschichte, eine historische Aufarbeitung der Spinnereigeschichte denkbar. Und außerdem gab es den Vorschlag, ein Gründerzentrum einzurichten, das Gelände für den Einzelhandel und für Lebensmittelversorger zu öffnen. Auch nachhaltige Energieversorgung solle auf dem Riesen-Areal angesiedelt werden.
Generell schlug Bosch vor, 3,7 Hektar der Fläche für Wohnbaunutzung zu verwenden, 6,8 Hektar für Gewerbe. Sonstige Nutzungen sollen mit 1,5 Hektar und Grünflächen mit zwei Hektar zu Buche schlagen.
Während sich der Fraktionssprecher der Freien Wähler, Günther Stenglein, mit dieser Aufteilung hätte anfreunden können, intervenierte die CSU: Norbert Erhardt und Sebastian Türk schlugen vor, die Gewerbefläche auf 40 Prozent des Areals zu reduzieren. Das mache dann 5,6 Hektar aus und reduziere die gewerblich nutzbare Fläche im Vergleich zum Vorschlag von Bürgermeister Robert Bosch um 3,2 Hektar. Die Wohnbebauung solle 25 Prozent ausmachen (3,5 Hektar). Dafür sollten die Anteile, die für kulturelle Einrichtungen und Grünflächen zur Verfügung gestellt werden, gesteigert werden. "Wir haben nur ein Mal die Chance, hier etwas zu schaffen. Es darf nicht nur ein Neubaugebiet werden", erklärte Türk.
"Ich kann mich auch mit dem Vorschlag, mehr Grünflächen auszuweisen, anfreunden. Wir sollten hier etwas entwickeln, das jeder nutzen kann", betonte Erich Luthardt (ABL). "Wir brauchen mehr Platz und mehr Grün. Der vorgeschlagene Platz für sonstige Nutzungen ist zu knapp", kommentierte Jürgen Karg (SPD). Schließlich lehnten elf von 20 Gemeinderäten den Vorschlag des Bürgermeisters ab. Mit zwölf Stimmen (gegen acht Gegenstimmen) wurde der Vorschlag für mehr Grün und Kultur angenommen.