In der Einrichtung soll eine Sonder- und Intensiv-Gruppe untergebracht werden. Der Gemeinderat will das verhindern - auch wegen Sorgen  der Bevölkerung.
                           
          
           
   
          Die Diakonie Neuendettelsau ist sich der Verantwortung durchaus bewusst, wenn diese Gruppe nach Himmelkron kommt: Menschen, die "sich nur bedingt selbst steuern können und  bei denen es zu Situationen kommen kann, in der sie sich oder andere Menschen, zum Beispiel Mitbewohner,  gefährden".  Sonder- und Intensivgruppe heißt das  im Fachjargon. Bald  soll sie in den Wohnheimen für Menschen mit Behinderung einziehen, erklärt der Pressesprecher der Diakonie, Thomas Schaller. Der Himmelkroner Gemeinderat ist gegen die Pläne.
       
Eigentlich ist es nur ein Verwaltungsakt, mit dem über die Unterbringung entschieden wird: Es geht um die Nutzungsänderung der Wohnheime in der Fichtelgebirgsstraße 18, 20, 22 und 24. Doch der Gemeinderat verweigert mehrheitlich seine Zustimmung. Jetzt liegen die Unterlagen zur Prüfung am Landratsamt.
Schaller geht davon aus, dass die Behörde ihr Einvernehmen erteilen wird. "Wir sehen derzeit keinen Grund, warum unser Antrag abgelehnt werden sollte", sagt der Pressesprecher und verweist auf die "volle Unterstützung des Bezirks, weil das ein drängendes Problem ist".
Sechs Personen - Männer wie Frauen unterschiedlichsten Alters - sollen in der Sonder- und Intensivgruppe untergebracht werden.  Für die Diakonie kein ungewohntes Terrain, zumal es bereits schwierige Fälle in Himmelkron gebe. "Wir haben also schon viel Erfahrung, die wir mit einbringen können."
Natürlich würden diese Menschen entsprechend betreut. Neben der fachlichen Ausbildung beispielsweise als Heilerziehungspfleger müsse das Personal auch das Engagement mitbringen, sich um diese spezielle Gruppe kümmern zu wollen. Hilfe gebe es von  einem "Unterstützungsdienst", der für die Sicherheit aller Beteiligten sorgen soll. "Da darf man  keinen Disco-Türsteher erwarten, sondern Leute mit dem nötigen Einfühlungsvermögen, die aber schon eingreifen können", erklärt Schaller. Derzeit sei die Diakonie auf Personalsuche. 
Ferner  sei gewährleistet, dass die Wohngruppe nicht einfach verlassen oder betreten werden kann. "In der Summe sehe ich keine Risiken", so Schaller.
Wenn alles nach Plan der Diakonie verläuft, sollen bereits im Sommer die ersten zwei, drei neuen Bewohner nach Himmelkron ziehen. Schaller geht davon aus, dass die Menschen langfristig in der Gemeinde  betreut werden. "Sie ständig von einer Einrichtung in  eine andere zu verlegen, halte ich nicht für gut. Als Diakonie haben wir den Auftrag, auch diesen Menschen einen Platz im Leben zu geben. Deshalb scheuen wir eine öffentliche Debatte nicht, weil es um eine gute und richtige Sache geht."