Die Trebgaster Naturbühne könnte noch einige Schauspieler gebrauchen. "Jeder fühlt sich bei uns sofort wohl", verspricht der Chef.
Die Naturbühne Trebgast bereichert das kulturelle Leben im Landkreis Kulmbach enorm. Die Besucher dürfen sich heuer auf den Klassiker "Pygmalion" (die Vorlage für das weltberühmte Musical "My Fair Lady"), das Volksstück "Das sündige Dorf", das Kinderstück "Pippi im Taka-Tuka-Land" und das Schauspiel "Die Wanderhure" freuen.
Die Aktiven fiebern der neuen Theatersaison bereits ungeduldig entgegen. Die Regisseure der vier Eigenproduktionen treffen sich derzeit mit ihren Ensembles zu den ersten Leseproben. Dabei müssen sie sich - wie fast jedes Jahr - mit einem Thema beschäftigen: dem chronischen Männermangel sowohl bei den Sprach- als auch bei den Statistenrollen.
In der Minderheit
Der ist dieses Mal vor allem bei der "Wanderhure" sehr akut. "Dass Männer in der Theaterszene in der Minderheit sind, ist kein Trebgaster, sondern ein generelles Problem. Männer wollen, können, möchten sich nicht so gerne darstellen wie Frauen", weiß Vorsitzender Siegfried Küspert. "Derzeit sind bei uns zwei Drittel Frauen und ein Drittel Männer aktiv."
Der Naturbühnen-Chef richtet deshalb einen dringenden Aufruf an alle Männer im Alter von "ab etwa 18 Jahre bis unendlich": "Meldet Euch bei uns, wenn ihr meint, etwas Lust am Theaterspielen zu haben. Außer einer klaren Aussprache sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Wir sind alle Amateure und spielen Theater aus Spaß an der Freud." Vom Zeitaufwand sollte man sich nicht abschrecken lassen. "Der ist bei weitem nicht so immens, wie man gelegentlich glaubt", versichert Küspert.
"Jeder fühlt sich bei uns sofort wohl"
Der entscheidende Zeitaufwand sei die eine Woche vor der Premiere. Dann folge der normale Spielplan mit 16 Vorstellungen vom 7. Juni bis 15. August. "Aber man muss ja nicht jeden Tag am Wehlitzer Berg verbringen. Und wenn es einmal zeitlich etwas zwickt, gibt es immer eine Möglichkeit des Ausgleichs. Wir sind zwar vier Ensembles, aber ein familiärer Haufen."
Für alle, die entweder einmal Theaterluft schnuppern wollen oder schon einmal in einem Schultheater mitgespielt haben oder auf einer Laienbühne standen, ist das eine gute Gelegenheit. "Jeder wird freundlich aufgenommen und fühlt sich bei uns sofort wohl", verspricht Siegfried Küspert. "Die meisten, die so zu uns gekommen sind, waren von der professionellen Ausrichtung einer der renommiertesten Bühnen in der Region positiv überrascht, wurden bald vom Theatervirus infiziert und hatten so viel Spaß, dass sie auch im nächsten Jahr wieder dabei waren."
Bammel ist unangebracht
Denjenigen, die deswegen Bammel vor dem Theater haben, weil sie Text lernen müssen, nimmt der Vorsitzende diese Angst: "Der Text kommt von selbst, wenn man sich mit der Rolle auseinandersetzt und wenn man spielt."