"Die kleine Hexe" treibt ab Freitag ihr Unwesen auf der Trebgaster Naturbühne am Wehlitzer Berg.
Es wird turbulent im Wehlitzer Wald, denn am morgigen Freitag ist rund um den Trebgaster Kulturhügel Hexen-Alarm. Dann wird "Die kleine Hexe" bis August regelmäßig über die Naturbühne toben. Und dabei werden die Oberhexe, eine Windhexe, eine Kräuterhexe, eine Knusperhexe, eine Moorhexe, eine Waldhexe, eine Staubhexe, und eine hinterhältige Wetterhexe versuchen, ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen.
Rainer Streng, bisher hauptsächlich für das Volksstück, aber auch bereits für den Klassiker zuständig, inszeniert im sechsten Jahr seiner Regietätigkeit in Trebgast zum ersten Mal das Kinderstück. Für ihn ist das kein Neuland, denn mit Kinder- und Jugendtheater hat er in Forchheim jahrelang Erfahrungen gesammelt. "Gerade die Naturbühne eignet sich hervorragend für dieses Stück. Hier braucht man nicht viel zu verändern und kommt mit relativ wenigen Kulissen aus. Ein Hexenhaus, ein etwas mystischer Kult- und Versammlungsplatz nach dem Vorbild von Stonehenge, einige kleine Ergänzungen - das reicht für den Hexentanz und die Walpurgisnacht", so Rainer Streng.
Die Inszenierung an der Naturbühne Trebgast möchte die Kinder mitnehmen in eine fantastische Welt. Für eineinhalb Stunden sind andere Fähigkeiten bestimmend als die, die sonst in unserer geordneten Gegenwart gelten.
Langweilig wurde dem Regisseur während der Proben nicht. Denn: Eine Philosophie des Naturbühnen-Vorsitzenden ist es, dass in Trebgast in aller Regel Kinder auch von Kindern gespielt werden. Und darauf ist er auch ein wenig stolz: "Wir wollen die Kinder, die sich für das Theaterspielen interessieren, dann auch dabei haben, damit sie von klein auf hineinwachsen und eine Verbindung zur Bühne bekommen", erklärt Siegfried Küspert dazu. Für den Regisseur bedeutet das bei einem Ensemble von 30 Akteuren eine etwas umfangreichere Arbeit und Planung, auch wenn die Kids alle ganz prima mitziehen und bei der Sache sind, wie er betont.
"Die kleine Hexe" ist ein 1957 erschienener zeitloser Klassiker der Kinderliteratur und Weltbestseller von Otfried Preußler (1923-2013), der in 47 Sprachen übersetzt wurde, und zu den meistgespielten Stücken des Kindertheaters gehört. Preußler will sein Publikum unterhalten, zum Lachen bringen, es in eine andere Welt entführen. Es ist die Geschichte eines kleinen Mädchens, das sich nicht immer von den Großen sagen lässt, was es zu tun und zu lassen hat. Das ihren eigenen Kopf hat, und mit Durchsetzungswillen und ein paar Tricks auch ihr Ziel erreicht. Mit ihren Zauberkünsten hilft sie immer wieder guten Menschen, die sich in einer üblen Lage befinden. Unterstützung und kluge Ratschläge bekommt sie dabei von ihrem besten Freund, dem sprechenden Raben Abraxas.
Für die Premiere am Freitag um 20.30 Uhr gibt es noch Karten an der Theaterkasse.