Die Formation "Cycoside" setzt sich beim fünften Musikwettbewerb in der Alten Spinnerei durch. Auch für Ute Chapple aus Mainleus und ihre Band "Adrenalize" hätte es nicht besser laufen können.
Wer am lautesten schreit, gewinnt. Von wegen! Die Fans der Bayreuther Hardcore-Band "Acid Street" brüllten, grölten und krakeelten beim fünften Kulmbacher Bandcontest am Samstagabend im Jugendzentrum Alte Spinnerei, was das Zeug hielt. Zum Sieg reichte es aber nicht. Schließlich hatte die sechsköpfige Jury aus Musikexperten ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.
So kam es, dass sich die Akteure aus der Wagnerstadt mit dem 3. Platz begnügen mussten. Auf dem Siegertreppchen ganz oben stand die Gruppe "Cycoside", deren Mitglieder aus den Landkreisen Lichtenfels, Kulmbach und Bayreuth sowie der Oberpfalz stammen. Mit einem famosen Hardcore-Sound hatten die Sieger gehörig Dampf abgelassen, der den Zuhörern gehörig in die Glieder fuhr.
Ungläubige Sieger Die Musiker, die eine CD-Aufnahme im Wert von 1000 Euro gewannen, konnten ihren Sieg zunächst gar nicht so
recht fassen. "Damit hätte ich überhaupt nicht gerechnet. ,Acid Street' war für mich die beste Band. Außerdem ließ der Applaus bei uns zu wünschen übrig", stapelte Bassist Jörg Bergmann aus dem Weismainer Ortsteil Fesselsdorf tief. Auch Sängerin Nathalie Dombrowski schüttelte ungläubig den Kopf. Doch schon Sekunden später brach sich die Freude bei ihr Bahn: "Es ist toll, was wir seit unserer Bandgründung vor einem Jahr alles erreicht haben, besser kann es nicht laufen."
Total von den Socken war auch eine andere Musikerin: Ute Chapple aus Mainleus, die bei der Gruppe "Adrenalize" für den Chorgesang zuständig ist. Das Kulmbacher Quintett wurde mit dem Sonderpreis der Kulmbacher Brauerei ausgezeichnet, den Marketingmitarbeiterin Christina Daumann überreichte. Bei der Motorradsternfahrt am 25. und 26. April darf die Gruppe den Bikern aus Nah und Fern mit ihrem erstklassigen Hardrock einheizen.
Der Wettstreit fand wieder unter der bewährten Regie von JUZ und Musicschool Kulmbach statt. JUZ-Chef Stefan Lehner und Sebastian Hümmer von der privaten Musikschule hatten sich durch rund 30 Tonträger gehört und sechs erstklassige Bands herausgefischt, die den über 100 Fans gehörig einheizten.
Anfrage sogar aus Bielefeld Das Festival hat sich inzwischen bundesweit einen Namen gemacht. "Sogar aus dem ostwestfälischen Bielefeld und aus Mengen im Landkreis Sigmaringen erhielten wir Post", sagte Hümmer nicht ohne Stolz.
Aus Baden-Württemberg stammt auch die Gruppe "Payment", die mit cleverem Alternative-Rock aufhorchen ließ. Das Quartett verfügte mit Rosa Abanto über eine Sängerin mit hohem Wiedererkennungswert.
Bei der Bamberger Rockband "Gloomfire" trumpfte ebenfalls eine Dame groß auf: Mit zartem, elfengleichem Gesang, der fließend in lebhaftere Passagen überging, verzauberte Andrea Eichner das Publikum.
Bei der Gruppe "Adrenalize" aus dem Landkreis Kulmbach feierte der gute, alte Hardrock der siebziger Jahre fröhliche Urständ - und das mit exzellenten Eigenkompositionen, bei denen sich der Zuhörer fragte: "Rockerherz, was willst Du mehr?" Vielleicht die Kulmbacher Band "Devilizer", die mit hymnenhaften Heavy Metal und tollen Soli von Gitarrist Niklas Müller den 2. Platz ergatterte.