Termine, Termine, Termine: Der neue Neudrossenfelder Bürgermeister Harald Hübner hat ein straffes Pensum zu absolvieren. Kein Wunder, jetzt sind die veranstaltungsstarken Monate.
"Ich habe gewusst, was auf mich zukommt. Meine Entscheidung, zu kandidieren, habe ich nicht bereut." Die Antwort von Harald Hübner auf die Frage, wie ihm die ersten Tage in seinem Amt als Neudrossenfelder Bürgermeister gefallen haben, ist typisch fränkisch-bescheiden und war so auch fast zu erwarten. Denn vor seiner Wahl wirkte der CSU-Mann bereits 18 Jahre im Gemeinderat an wichtigen Weichenstellungen mit und konnte deshalb "gleich voll durchstarten", sagt er.
Prinz von Liechtenstein getroffen
Was er vielleicht nicht ganz so erwartet hat, ist die Vielzahl der Termine, die er besuchen muss - nicht nur in seiner Heimatgemeinde.
"Ich war zum Beispiel beim Prinzen von Liechtenstein, der neuer Präsident der Fördergesellschaft für Europäische Kommunikation (FEK) geworden ist." Die FEK veranstaltet alle zwei Jahre in Neudrossenfeld die Europatage.
Einen Hauptteil machen natürlich die klassischen Bürgermeister-Termine aus: Kreistags- und Gemeinderatssitzungen, Schirmherrschaften von Festen, Besuche in Schule, Kindergarten, bei Vereinen. "Und überall bekommt man Listen mit Wünschen mit", schmunzelt er. Hübner weiß wohl, dass nicht alles erfüllt werden kann. "Man muss Prioritäten setzen und schauen, was im Haushalt unterzubringen ist. Es ist ein wenig die Kunst, den Leuten zu vermitteln, dass nicht alles gleich geht." Da ist Hübner guter Dinge, dass ihm das gelingen wird, weil "ich von allen sehr freundlich aufgenommen worden bin".
Ein weiterer Grund ist sicherlich auch, dass die Arbeiten als Bürgermeister denen als Anwalt
- das war Hübner vor der Wahl - nicht unähnlich sind. "Man hat viel mit Leuten zu tun und muss Akten wälzen. Und man soll teils unmögliche Sachen möglich machen."
Mit dem nicht ganz unumstrittenen Bau des Seniorenheims und der Ausweisung des Gewerbegebiets Unterbrücklein warteten gleich zwei große Brocken zu Beginn der Amtszeit auf Hübner.
Meinung der Bürger hören
"Die vorgezogene Bürgerbeteiligung zum Bau des Seniorenheims war für mich eine positive Erfahrung. Man muss die Meinung der Bürger hören und für Kritik offen sein." Ihn freue es, dass die Senioren-Einrichtung auf den Weg gebracht wird. "Ich denke, dass sich mittlerweile ein Konsens gebildet hat und alle dem Vorhaben positiv gegenüber stehen."
Mit Blick auf das Gewerbegebiet Unterbrücklein hofft er auf Akzeptanz seitens der Wirtschaft.
"Da steckt keiner drin, wie sich der Standort verkauft. Wir werden jedenfalls das Unsrige tun, dass es einen Beginn gibt", stellt Hübner fest.
Und auch in Neudrossenfeld ist die Versorgung der Dörfer mit schnellem Internet natürlich ein Thema. "Wir werden die entsprechenden Förderanträge stellen. In Orten wie Langenstadt, Unterobsang, Jöslein und Schwingen ist die Internet-Versorgung nicht so gut. Solche Orte sind auch schwer zu erschließen."
Ziel: neues Wohnbaugebiet
Ein Ziel hat Hübner noch auf der Agenda: "Ein neues Wohngebiet." Er weiß aber, dass "man nicht alles auf einmal machen kann". Auf jeden Fall will er alles daran setzen, die Gemeinde weiter voranzubringen.
"Neudrossenfeld ist ein schöner, eingegrünter Ort, der sich harmonisch ins Rotmaintal einfügt und der trotz seiner Nähe zu Kulmbach und Bayreuth den dörflichen Charakter erhalten hat." Das liegt in den Augen von Hübner mit an den über 50 Vereinen, die bei den verschiedensten Aktionen wie dem Straßenfest eng zusammenarbeiten.