Großer Wurf erst im Jahr 2018

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Eine Lösung für die weitere Nutzung des ATS-Geländes in Stadtsteinach ist wohl erst ab 2018 in Sicht. Foto: Sonja Adam
Eine Lösung für die weitere Nutzung des ATS-Geländes in Stadtsteinach ist wohl erst ab 2018 in Sicht. Foto: Sonja Adam

Die Stadtsteinacher CSU hat in der Stadtratssitzung den Antrag gestellt, Fördermöglichkeiten für die Entwicklung des ATS-Geländes abzuklopfen. Die Fraktion erhielt dazu einen ausführlichen Sachstandsbericht. Deutlich wurde daraus, dass vor 2018 wohl nichts geht.

Das ATS-Gelände in Stadtsteinach vegetiert seit Jahren vor sich hin: Auf der Fläche herrscht Wildwuchs, die Gebäude der früheren Firma bröckeln vor sich hin. Schon 2013 gab es die Idee, auf dem Grundstück eine Photovoltaikanlage zu errichten. Damals einigte man sich aber, das Gelände lieber irgendwann einmal wieder einer gewerblichen Nutzung zuzuführen, erklärte Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) in der Sitzung des Stadtsteinacher Stadtrats am Montagabend. Und in diesem Zuge hat es auch Sanierungsvorschläge gegeben.
Denn der Boden ist mit Belastungen behaftet, muss ausgetauscht werden. Es müsste eine Grundwassermessstelle sowie eine offene Bauwasserhaltung eingerichtet und ein Grundwassermonitoring durchgeführt eingerichtet werden.

Teure Altlasten

"Die Kosten für diese Maßnahmen wurden auf insgesamt 118 050 Euro geschätzt. "Darin ist die Errichtung einer zusätzlichen Grundwassermessstelle mit 2500 Euro und das Grundwassermonitoring mit 3500 Euro enthalten", legte der Bürgermeister dar.

Doch damit ist es nicht getan. Auch das Wasserwirtschaftsamt hat Forderungen und schätzt die Kosten der Altlastensanierung auf rund 150 000 Euro.

Roland Wolfrum klärte die Räte auf, dass die Archon Bank in München grundsätzlich bereit wäre, für einen Betrag in Höhe von 6500 Euro die Grundschuld zu löschen. Doch der Rückbau der Werkstatt und des Bürogebäudes würden weitere 350 000 Euro verschlingen. Und um zu klären, ob es auch im Bereich der Gebäude noch kontaminierte Bereiche gibt, wäre vom Büro mplan eine Gebäudeschadstoffuntersuchung erforderlich. Kosten: weitere 8500 Euro.

"Nach Rücksprache mit der Rechtsaufsicht am Landratsamt Kulmbach sind Maßnahmen der Städtebauförderung für die Stadt als Konsolidierungsgemeinde derzeit nur möglich, wenn diese objektiv dringlich sind", so Wolfrum. Solch eine "Gefahr für Mensch und Natur" gehe vom Gelände nicht aus.

"Höchstens vorsichtige Schritte"

"Das Konsolidierungsprogramm läuft 2017 aus. Vor 2018 wird uns der große Wurf nicht gelingen. Man kann höchstens vorsichtige Schritte machen", so der Bürgermeister und bat die CSU um Geduld.

Die Christsozialen hatten nämlich zur Sitzung am Montag den Antrag gestellt, Fördermöglichkeiten zur Entwicklung des ATS-Geländes abzuklopfen. "Dieser Sachstandbericht war doch schon gut. Es geht nur darum, das Projekt zeitnah voranzutreiben und vorab zu klären, ob eine Förderung möglich ist", so Klaus Witzgall (CSU).

"Hat gar nichts gebracht"

"Der Antrag hat doch gar nichts gebracht", kommentierte hingegen Franz Thierauf (FW) das Ansinnen der CSU und bat zu überlegen, ob auf dem Gelände nicht auch eine Freizeitnutzung ermöglicht werden kann.
"Doch, nämlich dass die Freien Wähler mal wieder bewiesen haben, dass sie nicht wirtschaftlich denken können mit ihren Fantasy-Freizeit-Schnick-Schnack. Wir brauchen Gewerbe", konterte Klaus Witzgall.