Großbaustelle A 70: Fuß vom Gas

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Am Harsdorfer Berg laufen die Vorbereitungen für die 45 Millionen Euro teure Grunderneuerung auf Hochtouren. Zwischen Thurnau-West und Stadelhofen wird die Fahrbahndecke auf sechs Kilometern Länge erneuert.

Wer mit dem Auto auf der A 70 im Raum Kulmbach unterwegs ist, der muss sein Tempo drosseln. Im Baustellenbereich gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung, mitunter läuft der Verkehr in beiden Richtungen nur einspurig.
Zwei Großprojekte sorgen für Behinderungen. Am Harsdorfer Berg läuft die Vorbereitung für die 45 Millionen Euro teuere Grunderneuerung, die zwischen der Anschlussstelle Kulmbach/Neudrossenfeld und dem Dreieck Bayreuth/Kulmbach geplant ist. Zwischen Thurnau-West, Schirradorf und Stadelhofen lässt die Autobahndirektion in Richtung Bamberg zudem die Fahrbahn erneuern.

Fahrbahn ist 21 Jahre alt


Wie Marion Kneißl von der Autobahndirektion erläutert, ist die Sanierung des sechs Kilometer langen Abschnitts bei Schirradorf erforderlich, "weil die Fahrbahn nach 21 Jahren an vielen Stellen Ausbrüche und Netzrisse aufweist. Dadurch sind sowohl die Substanz als auch die Gebrauchseigenschaften der Straße stark geschädigt". Richtung Bayreuth wurde die Fahrbahndecke bereits stellenweise ausgebessert, weshalb dort keine Erneuerung geplant ist.

Um die Bauzeit möglichst kurz zu halten, wurde die Baufirma beauftragt, von Montag bis Samstag unter Ausnutzung der Tageslichts zu arbeiten. Während der Baus wird der Verkehr mit je einem Fahrstreifen pro Fahrtrichtung auf der Strecke Richtung Bayreuth geführt: Diese Regelung beginnt nach der Anschlussstelle Stadelhofen und endet vor der Talfahrt des Weißen Berges. Da auch auf der Anschlussstelle Schirradorf selbst eine neue Asphaltschicht aufgebracht wird, ist diese in Fahrtrichtung Bamberg bis zum 19. Juli gesperrt. Das Gesamtprojekt, das Kosten von 2,7 Millionen Euro verschlingt, soll am 26. Juli abgeschlossen werden.
Viel länger wird der Harsdorfer Berg Baustelle sein. Dort wird noch bis Oktober der Neubau des acht Kilometer langen Teilstücks zwischen Neudrossenfeld und dem Autobahndreieck Bayreuth/Kulmbach vorbereitet, das in Teilen noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammt. Die Fahrbahn soll in Richtung Bamberg 2013, Richtung Bayreuth 2014 erneuert werden. Im Vorgriff wird nach dem bereits erfolgten Neubau für die Überführung der Verbindungsstraße Schwingen-Waldau zurzeit ein zweites Bauwerk errichtet: eine neue Feldwegüberführung bei Waldau.

Am Harsdorfer Berg selbst wird die Fahrbahn Richtung Bayreuth verbreitert, um für den Baustellenverkehr eine ausreichende Breite und Nothaltebuchten an der Bergstrecke zu schaffen. Am Gemeindestraßennetz zwischen Hettersreuth-Altenreuth-Zettmeisel, das Umleitungsverkehr aufnehmen muss, werden Ausweichbuchten errichtet und eine Fahrbahnverstärkung vorgenommen. Marion Keißl: "Hierzu gehört auch die Verlegung eines Abschnittes der Gemeindeverbindungsstraße Hettersreuth-Altenreuth."
Im Talgrund des Haselbaches wurde mit der Anschüttung eines Fahrbahndammes begonnen. Die benötigten Erdmassen stammen aus einem Einschnitt neben der A 70 oberhalb des Haselbaches. Durch die Vorschüttung soll dem bis zu 22 Meter hohen Damm ausreichend Zeit für Setzungen gegeben werden.
Auch am Harsdorfer Berg ist die Fahrbahn eingeengt. Die Kosten für die Vorarbeiten beziffert Marion Kneißl auf rund 2,5 Millionen Euro.