Grafengehaiger Lädla ein Erfolgsmodell im Frankenwald

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Blick in "Unner Lädla", das seit über sechs Jahren in Grafengehaig die Nahversorgung sicherstellt. Foto: BR-Archiv
Blick in "Unner Lädla", das seit über sechs Jahren in Grafengehaig die Nahversorgung sicherstellt. Foto: BR-Archiv
Bürgermeister Werner Burger (links) bedankte sich bei Christa Franke und Margitta Hieke für ihre Flüchtlingsarbeit. Mit im Bild (von links) Landrat Klaus Peter Söllner, Zweiter Bürgermeister Volker Kirschenlohr und der Marktleugaster Bürgermeister Franz Uome. Foto: Klaus-Peter Wulf
Bürgermeister Werner Burger (links) bedankte sich bei Christa Franke und Margitta Hieke für ihre Flüchtlingsarbeit. Mit im Bild (von links) Landrat Klaus Peter Söllner, Zweiter Bürgermeister Volker Kirschenlohr und der Marktleugaster Bürgermeister Franz Uome.  Foto: Klaus-Peter Wulf
 

Seit über sechs Jahren gibt es in Grafengehaig "Unner Lädla". Vorbildlich ist ferner das ehrenamtliche Engagement im Bereich der Flüchtlingshilfe.

Vor über sechs Jahren wurde in Grafengehaig in Eigeninitiative "Unner Lädla" eröffnet, um die Nahversorgung in der kleinen Frankenwaldgemeinde aufrechtzuerhalten. Beim Neujahrsempfang in der Frankenwaldhalle bezeichnete Bürgermeister Werner Burger das Geschäft als "Erfolgsmodell mit Vorbildcharakter". Die Mitbürger stehen dazu, das Personal mit Irmgard Raupach und Nicole Hieke an der Spitze, tue, was möglich sei, und Michael Laaber sowie Karin und Helmut Söllner würden immer wieder mithelfen, dass alles gelingt.

Doch Burger hob in seiner Ansprache noch weitere Mitbürger hervor, die Vorbildliches leisteten, und fand dabei ernste Worte: "Wir dulden weder Hass, noch Hetze oder Diskriminierung. Flüchtlingen, die in Grafengehaig untergebracht sind, begegnen wir mit Offenheit und Hilfsbereitschaft."


Integriert und toleriert


Derzeit wohnten 18 Asylsuchende in vier verschiedenen Gemeindewohnungen. Sie seien gut untergebracht, ein Stück weit integriert und toleriert. "Kurz und gut: Bei uns lässt es sich leben, weg von großen Städten, aber übersichtlich und beachtet." Werner Burger lobte Margitta Hieke, die sich fürsorglich um die Familien kümmere, und Pfarrerin Heidrun Hemme für ihren selbstlosen Einsatz.

Weiter würdigte der Bürgermeister die Arbeit von Christa Franke aus Rützenreuth, die den Flüchtlingen seit Januar 2013 ehrenamtlich Deutschunterricht gebe. "Es ist nicht normal, was Sie da machen", sagte er und überreichte unter dem zustimmenden Beifall kleine Aufmerksamkeiten an Christa Franke und Margitta Hieke.


Einige Häuser stehen leer


Das Vereinsleben sei wichtig und sorge für eine lebendige Gemeinde, fuhr der Bürgermeister fort. Da die Einwohnerzahl unter 900 gesunken sei, wünsche er sich Zuzüge, "denn es stehen einige Häuser und Wohnungen leer". Der wichtige Breitbandausbau werde wohl Mitte des Jahres abgeschlossen sein.

Größtes Projekt werde in diesem Jahr die energetische Sanierung der 40 Jahre alten Frankenwaldhalle sein. Erneuert werden müssten Fenster, Türen und das Dach. Aus dem KIP-Programm erwarte man einen Zuschuss von 760 000 Euro, so Werner Burger. Dringend sanierungsbedürftig seien die Gemeindeverbindungsstraße von Weidmes nach Guttenberger Hammer sowie im Rahmen des Kernwegenetzes die Straße nach Hetzenhof.

Nach dem Kauf der beiden Häuser, in denen das Lädla und das Wirtshäusla untergebracht sind, möchte der Marktgemeinderat darin mit dem neuen Förderprogramm seniorengerechte Wohnungen schaffen, "damit die älteren Mitbürger hier in Grafengehaig bleiben können". Ein großes Projekt werde auch die Sanierung der Kläranlage sein. Der Ortsteil Eppenreuth solle heuer von der LuK Helmbrechts einen Erdgasanschluss bekommen, der Kindergarten an das Nahwärmenetz der Firma Ehrhardt angeschlossen werden.


700-Jahr-Feier steht bevor


Als großes Ereignis steht laut Werner Burger 2018 die 700-Jahr-Feier des Marktes Grafengehaig an. Dafür soll heuer mit den Vereinen ein Ganzjahresprogramm erarbeitet werden. Zwei weitere Jubiläen - 70 Jahre Ortsgruppe des Frankenwaldvereins und 40 Jahre Mühlenweg - stünden bereits 2017 im Fokus.

Zufrieden zeigte sich Werner Burger mit der finanziellen Situation des Marktes. Die Verschuldung werde wohl heuer unter die Millionengrenze fallen.

Zweiter Bürgermeister Volker Kirschenlohr lobte die grundsolide Arbeit des Gemeindeoberhaupts. "Ihr habt eine hervorragende Entwicklung genommen", würdigte Landrat Klaus Peter Söllner. Mit Blick auf die Sanierung der Frankenwaldhalle sagte er, dass das KIP-Programm die einzige Chance gwesen sei, genügend Gelder zu bekommen.