Glätteunfälle blieben im Kreis Kulmbach die Ausnahme

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Auf schneeglatter Straße war ein Opel-Fahrer aus Meißen zu schnell unterwegs und landete in einer Linkskurve auf der Straße von Kulmbach nach Melkendorf im Graben. Foto: Stephan Tiroch
Auf schneeglatter Straße war ein Opel-Fahrer aus Meißen zu schnell unterwegs und landete in einer Linkskurve auf der Straße von Kulmbach nach Melkendorf im Graben. Foto: Stephan Tiroch

Die Kraftfahrer stellten sich gut auf die winterlichen Straßenverhältnisse ein. Im Stadtsteinach Oberland blieb es komplett ruhig.

Die Kraftfahrer im Kreis Kulmbach wurden am Montag von der Rückkehr des Winters keineswegs kalt erwischt. Sie hatten sich - vor allem im Stadtsteinacher Oberland - sehr gut auf die Schneeglätte eingestellt. Die Kulmbacher Polizei registrierte lediglich drei Glätteunfälle.

Den schwersten Unfall verursachte ein Autofahrer aus Meißen. Für ihn war es ein Jahresbeginn, wie man ihn sich nicht wünscht. Er und seine Beifahrerin landeten auf der Staatsstraße 2190 zwischen Kulmbach und Melkendorf mit ihrem Opel im Graben. Aber sie hatten noch Glück, dass sie nicht schwerer verletzt wurden und mit dem Schrecken davonkamen.


Alarm: Personen eingeklemmt

Die Rettungskräfte wurden um 11 Uhr alarmiert: Autounfall mit zwei eingeklemmten Personen, hieß es. Die Feuerwehr rückte mit 22 Mann, Rettungsschere und vier Fahrzeugen aus.

Nach Angaben der Polizei fuhr der Meißener mit seinem Meriva in Richtung Melkendorf und war offenbar zu schnell unterwegs. In der Linkskurve nach dem Kulmbacher Ortsschild verlor er auf schneebedeckter Straße die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Opel kam ins Schleudern, rutschte auf der linken Straßenseite in den Graben und kippte um. Andere Fahrzeuge waren an dem Unfall nicht beteiligt.

Das Auto lag - 250 Meter vor der Abzweigung zum Baugebiet Stettiner Straße/Am Galgenberg - auf der linken Seite, so dass der Fahrer und die 69-jährigen Frau nicht selbst aussteigen konnten. Laut Feuerwehrkommandant Michael Weich musste die Rettungsschere aber nicht eingesetzt werden, um die beiden Personen zu befreien. Rettungssanitäter und Notarzt stellten fest, dass die Verletzungen nicht schwerwiegend waren. Durchs Seitenfenster zog die Feuerwehr zunächst die unverletzte Beifahrerin raus und danach auch den Mann. Er wurde mit leichten Verletzungen ins Kulmbacher Krankenhaus gebracht.

Den Schaden schätzt die Polizei auf 5000 Euro. Die Staatsstraße 2190 war von 11 bis 12 Uhr gesperrt. Die Umleitung erfolgte über Galgenberg und Stettiner Straße.


Unfall mit BRK-Rettungswagen

Die anderen beiden Unfälle ereigneten sich im westlichen Landkreis Kulmbach. Einmal war ein in Thurnau stationierter BRK-Rettungswagen betroffen, dem bei einer Einsatzfahrt auf der Staatsstraße 2689 bei Döllnitz ebenfalls Schneematsch zum Verhängnis wurde. Der Wagen kam um 11.10 Uhr in einer Linkskurve von der Fahrbahn ab und musste abgeschleppt werden. Der Schaden beläuft sich auf 4000 Euro.

Dritter Unfall: An der A70-Auffahrt bei Schirradorf rutschte ein Auto von der Fahrbahn und beschädigte ein Verkehrsschild. Schaden 500 Euro.

Überraschenderweise blieb es im Stadtsteinacher Oberland und im Frankenwald, wo mehr Schnee fiel als im Raum Kulmbach, völlig ruhig. Die Polizeiinspektion Stadtsteinach meldete: keine Glätteunfälle. Lediglich ein Lastwagen blieb an der Steigung in Unterzaubach hängen. "Die Leute fahren besonnen und sind an den Schnee gewöhnt", meinte Dienstgruppenleiter Ludger Fleischmann.


Extrem längerer Bremsweg

Eine Einschätzung, die für alle Kraftfahrer im Kreis Kulmbach gilt. Michael Kofer, Verkehrsexperte der Kulmbacher Polizei ("Ich wünsche mir immer überhaupt keinen Unfall"), stellte fest: "Wenn jeder aufpasst und seine Fahrweise den Straßenverhältnissen anpasst, dann sollte nichts passieren." Ein Kraftfahrer dürfe sich besonders bei solch schwierigen Straßenverhältnissen durch nichts ablenken lassen. "Konzentration und Aufmerksamkeit sind das A und O." Vor allem müsse man die Geschwindigkeit reduzieren. "Wenn ich sehe, dass die Straße schneebedeckt ist, darf ich nicht mit 70 fahren." Innerorts könne Tempo 50 schon zu schnell sein. Kofer: "Bei Glätte muss man auch mit Winterreifen einen extrem längeren Bremsweg einkalkulieren.


Weiter Vorsicht geboten

Montagnacht und in den nächsten Tagen ist weiter Vorsicht geboten. Der Wetterdienst meldet erneut Schneefälle im Raum Kulmbach.