In einem Familiengottesdienst verabschiedete sich Pfarrer Martin Wolff in den Ruhestand - nach 16 Jahren in der Kreuzkirche.
Pfarrer Martin Wolff war ein Mann, der offen und ehrlich seine Meinung sagte. Er war jemand, der nicht viel Worte machte, aber trotzdem seinen Standpunkt vertrat. So charakterisierte Pfarrsenior Rolf Dieling den scheidenden Pfarrer. 16 Jahre lang war Martin Wolff in der Kreuzkirchengemeinde tätig. "Es ist jetzt an der Zeit, ihn freizustellen von allen Pflichten", sagte Dieling und überreichte Wolff die Urkunde zum Eintritt in den Ruhestand.
Pfarrer Martin Wolff hat 1974 sein Examen gemacht, war dann in Coburg tätig, in Erlangen und in Entenberg.
Zur Jahrtausendwende kam er nach Kulmbach und hat der Kreuzkirchengemeinde seinen persönlichen Stempel aufgedrückt. "Wir sind traurig", sagte Pfarrerin Bettina Weber offen und ehrlich. Sie hatte Martin Wolff als den für sie zuständigen Pfarrer erlebt. Er hat all ihre Kinder konfirmiert. Und er war dann auch ein Nachbar-Pfarrer, mit dem man gut zusammenarbeiten konnte.
Nicht vergessen wird Pfarrerin Bettina Weber von der Mangersreuther Kirchengemeinde dem Pfarrer aus der Siedlung, dass er den Kindern des abgebrannten Paul-Gerhardt-Kindergartens "Asyl" im neuen Gemeindehaus gewährt hat.
Pfarrer Martin Wolff hat aber noch viel mehr bewirkt: Er hat die Kirche saniert, die Orgel in Schuss gehalten, Kunstprojekte realisiert und das Gemeindehaus neu gebaut. Auch die ständige Erinnerung an Menschen, die in Diaspora leben, war ein Anliegen für ihn. Die Ökumene ebenso.
Für den Kirchenvorstand sagte "Elle" Herlyn-Krieger Danke an den scheidenden Geistlichen. Die stellvertretende Landrätin Christina Flauder und Pastoralreferentin Bärbel Jantzing dankten dem Pfarrer. "Martin Wolff hat viel Gutes bewegt", sagte Flauder.
Auch Martin Wolff sagte Danke zum Abschied.
Denn in der Siedlung habe er viele gute Begegnungen erlebt, er hat eine offene Aufnahme erfahren und er hat Vertrauen von den Menschen geschenkt bekommen, betonte er. Besonders freute er sich, dass der Posaunenchor aus Entenberg angereist war, um gemeinsam mit dem Singkreis der Kreuzkirche und Organist Rainer Grampp den Abschiedsgottesdienst zu umrahmen. Viel Mühe haben sich die Kinder der Kreuzkirchengemeinde und die Kindergartenkinder gegeben. Denn auch sie wirkten bei dem Familiengottesdienst mit.
Am Nachmittag verabschiedeten sich die Kinder dann noch einmal auf ihre ganz persönliche Weise von Pfarrer Wolff. Allerdings wurde auch gefeiert: Denn vor exakt 25 Jahren hat der Kindergarten Kreuzkirche ein neues Haus bekommen.
Die Kinder hatten Ständchen und Aufführungen vorbereitet, es blieb aber auch genügend Zeit zum Spielen.
Zum Jubiläum des Kindergartenbaus haben die Kindergartenkinder sogar eine Vernissage vorbereitet, wie Kindergartenleiterin Bettina Roder erklärte. Und damit der Pfarrer "seinen" Kindergarten auch nie vergessen wird, hatten die Kinder ein eigenes Album mit vielen Fotos aus der Vergangenheit für den Pfarrer parat.