Frieda Schott feierte ihren 90. im Gasthaus Schramm in Forstlahm. Und das kam nicht von ungefähr, schließlich stand sie dort jahrzehntelang am Herd.
Wenn eine Frau weiß, wie man fränkische Klöße macht, dann ist das Frieda Schott. Denn jahrzehntelang hat sie im Gasthaus Schramm an den Feiertagen immer in der Küche ausgeholfen - als "Klieeßfraa".
Klöße müssen groß und rund sein
Es waren wohl einige Tausend Klöße, die durch ihre Hände gegangen sind und die sie sanft in das heiße Wasser hat gleiten lassen, damit die Gäste dann die fränkischen Spezialitäten genießen konnten. "Klöße müssen groß und rund sein, und natürlich gehören auch Bröckerla rein", erklärt die Expertin.
Auch an ihrem 90. Geburtstag schaute Frieda Schott noch einmal in die Küche der Gastwirtschaft Schramm hinein, allerdings nur, um zu beweisen, dass sie das Klößerollen noch genau so gut kann wie früher.
"Das verlernt man doch nicht", lachte die Jubilarin und rollte ihren beiden Söhne Manfred und Robert allemal was vor.
Nepal, Vietnam - und jetzt Wien
"Ich mag ja lieber die rohen Klöße", verriet Frieda Schott, obwohl sie natürlich auch die "Baumwollnen" perfekt zustande bringt. "Wenn mir das alles keinen Spaß gemacht hätte, hätte ich es vielleicht auch nicht gemacht", sagte die Jubilarin gut gelaunt.
Bis zu ihrem 80. Lebensjahr hat Frieda Schott im Gasthaus Schramm regelmäßig ausgeholfen, jetzt - mit 90 - ließ sie sich allerdings einmal selbst bedienen. Mit 50 Gästen feierte die Jubilarin, mit den Söhnen, mit den Enkeln und den Ur-Enkeln und vielen Bekannten. "Ich hab mein Leben lang immer gearbeitet, das hat mich jung gehalten", sagte die Jubilarin selbst.
Die Arbeit im Gasthaus war immer nur ein Nebenjob.
Eigentlich schaffte Frieda Schott in der Strumpffabrik, später in der Spinnerei.
Eine große Überraschung hat Frieda Schott von ihrem Sohn Robert bekommen - einen Flug nach Wien. Viele Jahre lebte Robert in Wien, jetzt will er der Mama die schöne österreichische Metropole zeigen.
Angst vorm Fliegen hat Frieda Schott übrigens nicht. "Ich hab doch mit 80 noch einige Reisen gemacht", lachte sie. "Ich weiß noch, wie mir meine Mutter erzählt hat, dass sie nach Nepal reisen will, und ich habe gesagt, du meinst Neapel", amüsierte sich Sohn Manfred. Doch da hatte der Sohn die Resolutheit der Mutter unterschätzt. Sie meinte tatsächlich Nepal. Und in Vietnam war Frieda Schott auch. Denn schließlich wollte sie ja ein bisschen etwas von der Welt sehen.
Jetzt nimmt sie die 100 ins Visier
Jetzt nimmt die rüstige Jubilarin die 100 ins Visier.
Sie hat vor allem einen Wunsch: weiterhin gesund und in Forstlahm bleiben zu können. Denn in dem Kulmbacher Stadtteil war sie ihr Leben lang glücklich. Außerdem hat Frieda Schott in Forstlahm ihr eigenes Gärtchen, und da muss immer ein bisschen Unkraut gezupft werden.
"Aber ich stricke auch noch - am liebsten Strümpfe. Und wer die größten Löcher hat, bekommt von mit die größten Socken", lachte sie.