Kein Blatt vor den Mund nahm der Landesvorsitzende der FDP, Albert Duin,bei einem Besuch in Kulmbach: Er übte Kritik an der Erschließung der Plassenburg.
Duin war am Samstag gemeinsam mit FDP-Ortsvorsitzendem Thomas Nagel auf der Burg: "Da oben ist alles leer, da sitzt niemand", war Duin überrascht und forderte eine bessere Erschließung.
Anfahrt mit Erlebnis-Charakter
Dabei müsse die Stadt Kreativität walten lassen. "Ich war kürzlich in Ungarn. Da hat eine kleine Bahn die Leute rumgefahren. Das war eine Attraktion und manche Kinder wollten nur mit, um mit dem Bähnchen zu fahren", erzählte Duin. "Es muss ein Event werden, die Burg zu besuchen. Auch der Weg, wie man dorthin kommt, ist wichtig. Denn für junge Leute und Kinder sind Museen meistens nicht das Tollste", sagte Duin.
Mehr Rechte für die Kommunen
Der FDP-Landespolitiker hat aber auch noch weitere wichtige Anliegen. Er fordert, dass die Landesregierung mehr Rechte an die Kommunen abgibt. "Auch der Einzelhandel braucht Ideen, um sich weiterzuentwickeln", betonte Duin und forderte eine Abschaffung der vorgeschriebenen Ladenöffnungszeiten. Das bedeute allerdings nicht, dass die FDP möchte, dass die Geschäft rund um die Uhr geöffnet haben sollen, sondern nur, dass jeder Unternehmer und Ladeninhaber selbst entscheiden kann, wann er sein Geschäft geöffnet haben möchte, ergänzte Thomas Nagel.
Kritik übte Duin auch an der vorgeschriebenen Arbeitszeit. Er forderte Lockerungen. Jeder soll selbst entscheiden, wie viel er arbeiten und ob er noch etwas dazu verdienen möchte.
Zudem war bei dem Besuch in Kulmbach die Bildungspolitik ein Thema. "Unsere Bildung ist eine Katastrophe. Die Lehrer sollten leistungsbezogen bezahlt werden", forderte Duin und brachte auch eine Abschaffung der Schulsprengel ins Gespräch. Denn dann könnten Eltern frei die Schulen wählen.
Eine Chance vertan
Thomas Nagel pflichtete Duin in vielen Dingen bei. "Dass Kulmbach damals keinen Schrägaufzug für die Plassenburg bekommen hat, ist eine vertane Chance. In vielen Städten ist so etwas eine Attraktion", sagte auch Nagel und forderte Ideen. Auch im Bereich Naherholungsgebiet Mainaue müsse sich etwas tun. "Man muss in die Zufahrt, in den Parkplatz und in die WC-Anlage investieren, muss das Naherholungsgebiet attraktiver machen, und man muss überlegen, ob man - wie auch in Trebgast - eventuell Eintritt verlangt", so Nagel.
Nagel unterstützt Duins, nach mehr Entscheidungsfreiheit für die Kommunen nur bekräftigen.