Farbenprächtig und fantasievoll

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Ausschnitte aus den bekanntesten Musicals waren in der Dr.-Stammberger-Halle in Kulmbach zu sehen. Foto: Stephan Herbert Fuchs
Ausschnitte aus den bekanntesten Musicals waren in der Dr.-Stammberger-Halle in Kulmbach zu sehen. Foto: Stephan Herbert Fuchs
Seemannsromantik und viel nackte Haut
Seemannsromantik und viel nackte Haut
 
 

Für zweieinhalb Stunden wurde Kulmbach zur Musical-Metropole. Das "Best of Musical Star Nights" nahm das Publikum mit auf eine große Reise.

So viele Musicals gibt es und irgendwie hat jedes seinen ganz eigenen Ohrwurm. Ein "Best of" davon präsentierte ein international besetztes Showensemble am Mittwochabend in der einigermaßen gut besetzten Dr.-Stammberger-Halle unter dem Titel "Best of Musical Star Nights" und nahm das Publikum dabei mit auf eine Reise von Afrika ("König der Löwen"), über Paris (Les Miserables") und Wien ("Elisabeth") bis nach Transsylvanien ("Tanz der Vampire").

Das Kreativteam um die beiden Choreographen Murray Grant und Greg J. Davidson hatte sich viel Mühe gegeben, um eine abwechslungsreiche, farbenprächtige und fantasievolle Show auf die Beine zu stellen und sie wurden diesem Vorhaben größtenteils auch gerecht.
Schöne Stimmen, prächtige Kostüme und eine raffinierte Lichtregie mit modernen 3D-Foto- und Videoprojektionen lieferten dem Publikum beste Unterhaltung auf hohem Niveau und machten Kulmbach für zweieinhalb Stunden zur Musical-Metropole.


Es gab Abstriche

Freilich müssen derartige Tourneeproduktionen, die heute in Kulmbach, morgen in Zürich und nächste Woche schon wieder in Nürnberg zu sehen sind, die gerade aus Bozen kommt und erst vor wenigen Wochen auch in Bayreuth gastierte, immer auch irgendwo Abstriche machen. So gab es kein richtiges Bühnenbild, lediglich eine Showtreppe, einige wenige Requisiten, dafür aber die großen Bilder, mal im Hintergrund, mal auf einen halb durchsichtigen Vorhang vor der Bühne projiziert.

Die Sängerinnen und Sänger sind jedenfalls durch die Bank klasse, man merkt ihnen an, dass sie absolute Profis sind und noch jede Menge Spaß an der Sache haben. Einzelne hervorzuheben wäre unfair, singen sie doch alle mal abwechselnd im gesamten Ensemble mal übernehmen sie solistische Aufgaben. Außerdem sind es gerade die großen "Massenszenen", die das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreißen, etwas bei "One day more" aus "Les Miserables", beim Medley aus dem Udo-Jürgens-Musical "Ich war noch niemals in New York" oder bei dem erotischen "Cell Block Tango" aus "Chicago".


Allesamt Profis

Trotzdem, Abigail Steinhouse, Alina Arenz, Benedikt de la Bedoyere, George Grey und Kyle Herbert, alle aus England, Christopher Dederichs aus Deutschand, Nina Monschein aus Österreich, Leanne Howell aus Neuseeland, sie alle haben eine professionelle Gesangs- und Tanzausbildung hinter sich und bereits die eine oder andere Rolle an namhaften Bühnen übernommen.

Tolle Kostüme hatte sich Carol Attenburgh für die Sängerinnen und Sänger sowie für das sechsköpfige Tanzensemble einfallen lassen, meist angelehnt an das Original, wie bei "Starlight Express" auf Rollschuhen, bei "Elisabeth" in großer Robe" oder besonders fantasievoll beim beim "König der Löwen".
Sparen können hätte man sich dagegen die Moderation, die, wenn man sie überhaupt verstand, wenig Sinn ergab und vermutlich nur dazu da war, um den Akteuren die notwendigen Umzieh- und Verschnaufpausen zu geben.


Technik war Schwachpunkt

Überhaupt war die Technik nicht unbedingt bestens eingestellt. Manch ein Head-Set zeige Ausfallserscheinungen, die eine oder andere Stimme ploppte und kam damit immer wieder leicht knallig daher. Daran wiederum konnte man leicht feststellen, dass tatsächlich live gesungen wurde. Die Musik kam dagegen vom Band.

Wer noch mehr Lust auf Musical hat: Die Show "Best of Musical Star Nights" gastiert am Aschermittwoch, 10. Februar, in der Nürnberger Meistersingerhalle, am 19. Februar im König-Albert-Theater in Bad Elster, am 20. Februar in der Freiheitshalle Hof und am 23. Februar im Kongresshaus Rosengarten in Coburg.