Family-Fun-Festival steht auf der Kippe

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Das Family-Fun-Festival ist seit vielen Jahren ein Besuchermagnet. Foto: Archiv
Das Family-Fun-Festival ist seit vielen Jahren ein Besuchermagnet. Foto: Archiv

Das Family-Fun-Festival ist in Gefahr. Weil die Sparkasse ihren finanziellen Beitrag reduzieren will, schlägt der Kreisjugendring Alarm.

Das "Family-Fun-Festival" steht auf der Kippe. Mehr als 100 Spiel- und Spaß-Aktionen erfreuen alle Jahre wieder auf dem Mönchshof-Gelände Groß und Klein. Bei der 25. Auflage im vergangenen Jahres haben rund 10 000 Besucher aus Nah und Fern mitgefeiert.

Doch nun ist die Veranstaltung in Gefahr. "Die Gespräche mit dem Hauptsponsor, der Sparkasse Kronach-Kulmbach, sind bislang nicht so verlaufen, wie von uns gewünscht. Die Vorstellungen über den Zuschuss klaffen auseinander", sagte die Vorsitzende des Kreisjugendrings, Sabine Knobloch, bei der Frühjahrsvollversammlung, die am Montag mit einem Paukenschlag endete. Als die Ehrengäste das Martinshaus bereits verlassen hatten, sprach Knobloch das Thema an, das für bedrückte Mienen unter den 37 Delegierten sorgte.


"Das Sponsoring überdacht"

Sie nannte auch die Gründe, die das Kreditinstitut zur Kürzung
ihres Zuschusses bewogen haben: "Aufgrund der derzeitige Niedrigzinsphase hat die Sparkasse ihr gesamtes Sponsoring überdacht." Neben der verschlechterten Ertragssituation führe die Bank ein verändertes Freizeitverhalten ins Feld. In einem Schreiben der Sparkasse, das Knoblochs Ausführungen zugrunde lag, heißt es: "Gerade Kinder, Jugendliche und junge Familien leben voll im mobilen und digitalen Zeitalter. Darum haben wir auch unsere Kommunikations- und Werbestrategie angepasst." Um welchen Betrag es konkret geht? Knobloch sprach von "2500 bis 3000 Euro, die uns fehlen würden". Die vom Kreditinstitut vorgelegte Sponsoring-Vereinbarung sei auf drei Jahre befristet.

"Das Festival, das von der Landkreis-Jugendarbeit in Zusammenarbeit mit dem KJR, der Sparkasse, dem Mönchshof und der Bayerischen Rundschau organisiert wird, darf nicht sterben", lautete der Tenor. Mario Sterzer schlug vor, die Veranstaltung nur noch alle zwei Jahre durchzuführen. Tim Rochholz sprach sich dafür aus, einen zweiten Hauptsponsor mit ins Boot zu holen. "Die Gesamtkosten könnte man teilen und die Sponsoring-Vereinbarung dann vielleicht um zwei auf fünf Jahre verlängern", meinte er.


Kommunalpolitik als Vermittler?

Knobloch will die Vorschläge in die Verhandlungen einbringen. KJR-Geschäftsführer Jürgen Ziegler betonte gegenüber unserer Zeitung, dass man die Kommunalpolitik als Vermittler einschalten und sich auch auf die Suche nach weiteren Partnern begeben werde. "Wir suchen nach einer Lösung, damit wir das Fest qualitativ und quantitativ im vergleichbaren Umfang fortführen können."


Das sagt die Sparkasse

"Die Sparkasse Kulmbach-Kronach steht auch weiterhin zum Festival und will die beliebte Veranstaltung als Partner unterstützen", sagte Kerstin Emrich, die Leiterin der Unternehmenskommunikation der Sparkasse, gestern im Nachgang zur KJR-Vollversammlung. Es würden ausführliche Gespräche mit dem Veranstalter geführt, "in denen es um die qualitative und quantitative Ausgestaltung des Festes geht".

"Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen, unter anderem der Niedrigzinsphase, ist für uns ein verantwortungsbewusster und sensibler Umgang mit den Ausgaben und Kosten erforderlich, denn wir wollen weiterhin ein starker Partner für unsere Kunden und für unser bürgerschaftliches Engagement vor Ort sein", zitierte Emrich aus dem Schreiben an den KJR.
Die Sparkasse werde das Festival jährlich mit einem etwas geringen Betrag unterstützen, haben dafür aber eine langfristige Planung im Blick. "Wurde die Veranstaltung bis dato immer Jahr für Jahr organisiert, so wollen wir uns als Sponsor auf mindestens drei Jahre anbieten", so Emrich, nach deren Worten noch Gespräche mit dem Kreisjugendring anstehen.