Kupferberg und Ludwigschorgast müssen in ihr gemeinsames Abwassersystem investieren. Ein größeres Rückhaltevolumen ist nötig.
In einer gemeinsamen Sitzung am Dienstagabend im Kupferberger Rathaus mussten sich die Kupferberger und Ludwigschorgaster Räte mit ihrem gemeinsamen Abwassersystem beschäftigen. Aufgrund gestiegener Anforderungen im wasserwirtschaftlichen Bereich muss zusätzliches Rückhaltevolumen geschaffen werden. Ingenieur Wolfgang Bühler vom Planungsbüro ifa consult Gmbh informierte über das Vorhaben.
Erforderlich wird wohl nach ersten Berechnungen ein Gesamtvolumen von 200 Kubikmetern. Und da ja beim Kupferberger Regenrückhaltebecken am Steinbruch keine kostengünstige Erweiterung möglich ist, wird nach den Worten Bühlers eine Gesamtlösung auf dem Gelände der ehemaligen Kläranlage neben dem Pumpwerk der gemeinsamen Abwasserdruckleitung des Zweckverbandes zur Abwasserbeseitigung der Schorgasttalgemeinden das Wirtschaftlichste sein. Im Raum stehen dafür zu kalkulierende Gesamtkosten von bis 500 000 Euro.
"Seit Ende 2014 gibt es erhöhte Anforderungen an die Einleitung von Mischwasser in die Vorfluter. Aktuell wurden der Stadt Kupferberg und dem Markt Ludwigschorgast Ende 2016 vom Landratsamt Kulmbach für die Abwassereinleitungen aus den sogenannten Sonderbauwerken kurzfristige Gestattungen bis Ende 2018 erteilt - mit der Maßgabe, zu bestimmten Zeiten verschiedene Verfahrensschritte abzuklären und umzusetzen", erklärte Bühler.
Kanalkataster wird erstellt
Ein Teil dieser Verfahrensschritte sind die derzeit aktuell beauftragte Erstellung der Kanalkataster in Kupferberg und Ludwigschorgast, die eine wichtige Grundlage für die neuen Wasserrechtsunterlangen darstellen. Ferner sind Fremdwasseruntersuchungen getrennt in beiden Kommunen durchzuführen. Die Ergebnisse erwartet das Planungsbüro bis zum Ende 2017.
An dieser Stelle sagte Ingenieur Wolfgang Bühler zudem aus, dass das Kupferberg Regenüberlaufbecken am Steinbruch mit einem Fassungsvermögen von 250 Kubikmetern in den Unterlagen angegeben ist, nach der Überprüfung seines Büros aber tatsächlich nur 185 Kubikmeter fast. Wie bekannt ist, wird das Kupferberger Abwasser, nachdem es im Regenüberlaufbecken vorbehandelt wird, über eine Ablaufleitung in die Kanalisation des Marktes Ludwigschorgast eingeleitet. Im Kanalnetz Ludwigschorgast wird es dann zusammen mit dem in einem Fangbecken vorbehandelten Abwasser des Marktes mit Ablaufleitungen dem Pumpwerk Ludwigschorgast zugeführt.
Der VG-Geschäftsstellenleiter Martin Betz machte deutlich, dass nun der Marktgemeinderat Ludwigschorgast und der Stadtrat Kupferberg jeweils getrennt in ihrer kommenden Gremiumssitzung zu entscheiden haben, ob sie die Umsetzung einer Lösung jeder für sich oder eine gemeinsame Sache anstreben, was wohl als die kostengünstigste erscheint. Bürgermeisterin Doris Leithner-Bisani favorisiert eine zu bauende gemeinsame Rückhaltemöglichkeit an der Kläranlage. Der Ludwigschorgaster Gemeinderat Tobias Braunersreuther fragte noch nach, ob für das erforderliche Projekt Zuschüsse aus der Härtefallregelung der landesweit geltenden RZWas Zuschüsse möglich sind? "Dies prüfen wir derzeit und können es deshalb erst in einigen Monaten beantworten", entgegnete Martin Betz.