Vorsitzender Wolfgang Martin will den Verein "Die Wüste lebt" auslaufen lassen, weil es für öffentliche Veranstaltungen im Keller des alten Rathauses keine Genehmigung mehr gibt.
Martin, Initiator und Vorsitzender des Kulturvereins "Die Wüste lebt", ist stinksauer: Für die öffentliche Veranstaltung mit dem Duo "Fado Instrumental" am Donnerstag hat er keine gaststättenrechtliche Genehmigung bekommen. Und zieht Konsequenzen. "Die Wüste wird jetzt sterben."
Zehn Jahre lang hatte die Initiative das kulturelle Leben in der ehemaligen Kreisstadt bereichert - oft auch auf recht skurrile Weise. Shakespeare im Bierzelt, die Illumination der Stadtmauer oder "Das bewegte Steinachtal" zählten dazu. Aber auch Theatervorstellungen, Musikabende und Dichterlesungen. Und die fanden überwiegend im Keller des alten Rathauses statt, das Martin vor Jahren erworben und für die Nutzung als Büro- und Wohnfläche von Grund aus saniert hatte. "Der ganze Verein hatte seinen Mittelpunkt in der Kulmbacher Straße 1, speziell in der wüsten Bar", sagt der Kulturmacher und Stadtrat. "In all den zehn Jahren haben wir nicht eine behördenrechtliche oder verwaltungstechnische Hürde nehmen müssen. Wir haben immer eine Sondergenehmigung erhalten."
Das ist seit Dienstag dieser Woche anders. Denn an diesem Tag machten sich Vertreter des Kulmbacher Landratsamts auf Bitte der Stadtverwaltung ein Bild von den Lokalitäten und kamen zu einem eindeutigen Ergebnis: "Seitens des Landratsamtes müssen wir (...) leider feststellen, dass aus unserer Sicht die Kellerräume (...) aufgrund des fehlenden zweiten Rettungsweges für öffentliche Einzelveranstaltungen nicht geeignet sind."
Nicht verkneifen will sich Wolfgang Martin Kritik. Vor allem die an der Stadt Stadtsteinach. "Die Verwaltung versteckt sich da hinter einer übergeordneten Stelle", sagt er und spricht von einer "Retourkutsche", da er immer wieder moniert habe, dass beim Parteiverkehr im Stadtsteinacher Rathaus die Diskretion nicht gewahrt werde. "Da ist eine frostige Atmosphäre entstanden. Da wird eine Front aufgebaut."
Mehr zu dem Thema lesen Sie in der Donnerstagsausgabe der Bayerischen Rundschau.
...und genau, wer falsch rät, muss raus!
Eine schöne Woche
Hallo szenekennerin.no.1 : Sie sind aber nicht zufällig eine der Martins-Töchter? Ihre Verteidigung klingt zumindest danach! Und noch etwas: ich habe zwar nicht studiert, bin auch nicht auf eine "höhere" Schule gegangen, weiß aber sehr wohl, was Philosophie bedeutet.
Ich habe nichts gegen Kultur und es stimmt, das auch Stadtsteinach mehr davon braucht. Aber muss man immer so ein Gedöns draus machen, wenn es einem gegen den Strich läuft? Wolfgang Martin ist ja hier schon des öfteren in die Öffentlichkeit getreten. Ich denke da nur an das sogenannte "Landratsamtsgärtchen", die Aktion im Steinachtal usw. usw.
Soll er doch seine Sachen machen, ist ja schön, wenn jemand aktiv wird. Aber dann immer gleich die Presse für alles einspannen? Andere Vereine tun das doch auch nicht in diesem Rahmen.
Aber sei's drum: der Zinnober geht ja noch weiter. In der nächsten Stadtratssitzung wird über den Fall ja nachträglich verhandelt. Mal sehen, was da entschieden wird. Es gilt also bis dahin, genügend Stadträte entsprechend zu "motivieren" um dann dem Bürgermeister und der Stadtverwaltung "eins überzubraten".
Wobei ich mir sicher bin, das kaum einer der Stadträte mal im Rathaus nach dem Rechten sieht und sich über die Arbeit und das Darumherum informiert. Einfach nur Motzen ist ja bequemer!
Im Stadtrat ist es wie fast überall in der Politik. Zuerst einmal zählt das eigene Interesse, dann das von Freunden und Spezln und dann irgendwann, wenn noch Zeit ist, ganz ganz weit hinten das von Bürgern. Es sei denn, es geht auf die Wahl zu: dann sind alle Bürger an erster Stelle und es wird versprochen und versprochen!
Gut, das war jetzt sozusagen "Thema verfehlt", aber das gehört auch einmal geschrieben.
An EulenSpiegel: das gefällt Ihnen sicher - einer schimpft auf die ach so böse Stadtverwaltung und Sie treten gleich nach. Ungeprüft und ohne Hintergrundwissen! Aber so kennt man Ihre Kommentare.
Leider wird es immer mehr zur Mode, auf Beamte und Behördenangestellte zu schimpfen. Und da kommen jetzt die Mitarbeiter der Verwaltung in Stadtsteinach auch noch mit in den Topf. Immer feste drauf hauen! Wie sagen viele? Die arbeiten doch nix, und wenn, dann machen die alles falsch. Außerdem verdienen die ja gut für das bisschen Arbeit an dem sicheren Arbeitsplatz. Schön wärs!
Es mag Ausnahmen geben, die gibt es aber überall. Aber die überwiegende Mehrheit muss in den Verwaltungen für die Entscheidungen gerade stehen und verdient halt nicht so viel Geld. Und für die Entscheidungen sind Gesetze und Satzungen anzuwenden. Man kann eben nicht mal schnell ein Auge zudrücken, bloss weil es vielleicht ein Partei- oder Stammtischfreund ist. Die Zeiten sind lange vorbei - auch in Stadtsteinach. Das mag beim Bürgermeister Döll damals funktioniert haben. Aber heute geht das nicht mehr.
Aber um jetzt auf den konkreten Fall zu kommen: Herr Martin ist doch nur sauer, weil er nicht bekommt, was er gerne hätte. Und dann schmollt er wie ein Kleinkind und sagt: dann mach ich halt gar nichts mehr - dann werden die schon sehen, was sie davon haben.
Aber wenn es so läuft, wie es ihm passt, dann ist alles ok. Egal ob legal oder unerlaubt. Und wenn dann noch Geld für die Vereinskasse übrig bleibt, dann umso besser. Ist ja ein toller Verein, bei dem die Vorstandschaft komplett aus der Familie besteht. Wenn die jetzt aufhören (ich glaub noch nicht dran) ist es kein großer Verlust.
Aber viel interessanter sind ja Herrn Martins Vorwürfe: im Rathaus herrscht keine Diskretion und deshalb hat er sich schon beschwert! Und jetzt schlägt das Rathaus zurück (Rache ist Blutwurst!) und verbietet seine Veranstaltungen? Wo lebt denn Herr Martin? Das ist wohl eher seine Philosophie.
Es wird nicht immer mehr zur Mode, es ist schon lange 'in Mode' auf Beamte und Behördenangestellte zu schimpfen. Mit oder ohne Hintergrundwissen!
Wenn jemand dann dort überhaupt einmal Verantwortung für Entscheidungen übernehmen will, dann bitte umgehend und nicht erst nach 6- 8 Jahren. Solange dauerte es nämlich.
Und das liegt wohl nicht an kürzlich geänderten Gesetzen oder Satzungen.
Die Zeiten werden niemals vorbei sein, in dem Vitamin B eine Rolle spielt.
Ich bitte Sie, das weiß doch jeder, selbst der Partei- oder Stammtischfreund, in jeder Gemeinde. Und es wird ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft bleiben. Da sollte man sich eventuell die Frage stellen, ob es legal oder unerlaubt ist.
Aber die Frage ist doch, warum besteht der Vorstand fast ausschließlich aus der Familie?
(Selbst, wenn, was ist daran auszusetzen? Wird nicht alles traditionell an den Nachwuchs abgegeben, dass was fruchtet?)
Vielleicht weil kultureller Austausch, Neuartiges, Kunst und Fortschritt nicht gern gesehen wird in Stadtsteinach?
Keiner sich traut, mitzumachen?
Ich weiß nicht, wer die Definition von Verein nicht verstanden hat, aber Bereicherung und Vereinskasse gehen bezüglich dessen oftmals ins Minus über, kurzum kein Profit!
Alle Aktionen bestanden aus reinem ehrenamtlichen Engagement!
Eine Bereicherung ist lediglich in kultureller Hinsicht zu sehen.
Es war ein Versuch in der staubigen Wüste auf Samen zu treffen, aber anscheinend wollen diese weiterhin verdörren.
Es ist schade und sehr traurig, dass Sie sich dagegen aussprechen und es als keinen großen Verlust ansehen.
Ich frage mich, ob Sie überhaupt wissen, was Philosophie bedeutet...
... wos waaß denn schoo a Eul`nspieg`l!!!