Beim Drachenbootrennen kämpften fünf Teams gegeneinander. Sieger wurde das Stadtwerke-Team.
Zehn Ruderer, die alles geben für ihr Team, ein Trommler, der beherzt den Takt angibt. Mehr braucht man nicht, um beim Drachenbootrennen auf dem Weißen Main mit dabei zu sein. In diesem Jahr verpflichtete der frühere Bademeister Sascha Seitz, der inzwischen in Frankfurt arbeitet, drei Steuermänner aus Frankfurt. Joachim Heußner, Frank Olbrich und Andreas Wüttrich versuchten, den Drachenboot-Ruderern die nötigen Kniffe beizubringen, die sie brauchten, um den Wettbewerb meistern zu können.
"Entscheidend beim Drachenbootfahren ist der Takt. Denn wenn der Takt stimmt, atmet man auch richtig", sagt Steuermann Frank Olbrich. Er muss es wissen. Denn der frühere IT-Experte fährt seit 18 Jahren Drachenboot. Auch bei großen Rennen war er schon dabei.
"In Frankfurt haben wir ja die großen Rennen, da starten sechs Boote gleichzeitig", erzählt er.
Doch auch auf dem Weißen Main gefällt es den Steuermännern ausnehmend gut. Und die Mentalität der Franken mögen sie. Denn alle fünf Teams waren beherzt, engagiert, ehrgeizig. Und alle hatten den Willen zu gewinnen.
Die Favoriten geschlagen
Als Favorit gingen die ATS-Schwimmer an den Start. Sie waren der Vorjahressieger, mussten sich diesmal mit Platz zwei vor dem Team von Motor Tequila begnügen. Doch die "Stadtwerke-Piraten" hängten alle ab. Ob das vielleicht daran lag, dass die Stadtwerke-Chefs Stephan Pröschold und Oliver Voß höchstpersönlich mitpaddelten? Oder doch daran, dass die ATSler in diesem Jahr auf ihre legendären rosafarbenen Bademützen verzichtet hatten? Jedenfalls zogen die Stadtwerke-Piraten gleich als Zeitsieger ins
Finale ein. "Wir haben jetzt gegen die ATS-Schwimmer gewonnen, gegen Motor Tequila, gegen die Bergo Dragos und gegen die Reisegruppe Extrem Unangenehm, das Team aus Frankfurt", freute sich Stephan Pröschold diebisch. Der gute Lauf sollte sich fortsetzen. Auch im Finale waren die Stadtwerke-Piraten einfach nicht zu bremsen.
"Das war wirklich ein spannendes Rennen", sagte Oberbürgermeister Henry Schramm. Und natürlich freute er sich mit den Stadtwerken. "Aber eigentlich ist es völlig egal, wer gewinnt. Wichtig ist, dass man als Mannschaft teilnimmt, dass man Spaß hat. Darauf kommt es an. Ich freue mich, dass wir das Drachenbootrennen in Kulmbach haben", so Schramm. Er hofft, dass sich auch im nächsten Sommer wieder genügend Mannschaften anmelden.
Teilnehmerzahlen eingebrochen
Tatsächlich waren die Teilnehmerzahlen in diesem Jahr extrem eingebrochen.
Das Reiseunternehmen Extrem Unangenehm war die Mannschaft, die Sascha Seitz mitbrachte.
Die Publikums-Sieger waren Motor Tequila. Sie sorgten wieder für tolle Stimmung - und hatten auch den Nachwuchs dabei, der mit lautstarken Parolen vom Ufer aus die Mannschaft unterstützte. "Ihr könnt nach Hause fahrn", skandierten die Motor Tequila-Fans als ihr Team die Konkurrenz besiegte.
Doch nicht nur die Mannschaften staunten, wie schwer es ist, das Drachenboot zu bewegen, sondern auch die Steuermänner erlebten ihr blaues Wunder. Vor allem einer: Frank Olbrich, der bisher stolz darauf war, noch nie mit einem Drachenboot gekentert zu sein. Doch in Kulmbach kippte das Boot, und die gesamte Mannschaft landete im Weißen Main. "Wenn der Takt nicht stimmt, schaukelt sich das Boot hoch und es gibt kein Halten mehr. Je kürzer das Boot ist, desto schneller geht das", begründete Olbrich die Panne.
Trotzdem hatten die Teilnehmer und die Mannschaften gleichermaßen einen Riesen-Spaß. Das Wetter bot ideale Bedingungen, und das Freibad war bestens besucht.