Die neunte Kulmbacher Lachnacht, die am Freitagabend in Untersteinach über die Bühne ging, bot ein abwechslungsreiches Programm. Die Zuschauer zeigten sich zufrieden. Auch wenn einige von ihnen aktiv in einbezogen wurden.
Mit dem Sachsen Thorsten Hitschfel, den Schweizer Alain Frei, Jens Heinrich Claaßen aus Düsseldorf und Lutz von Rosenberg Lipinsky von der "Waterkant" hatte man gleich vier hochkarätige Comedians verpflichtet, die nicht nur ein abwechslungsreiches Programm boten, sondern auch die Besucher - freilich nur in der vorderen Reihe - immer wieder mit einbezogen.
Es war ein Programm ohne billigen Klamauk, sondern sehr anspruchsvoll und unterhaltsam. Stefan Eichner glänzte in der Rolle des Confrenciers und gleich zu Beginn machte er sich über den Unfall von Kanzlerin Angela Merkel beim Skilanglauf in der Schweiz lustig, als er Regierungssprecher Steffen Seibert zitierte: "Wir müssen davon ausgehen, dass der Unfall der Kanzlerin bei geringem Tempo passiert ist." Der Unfall war aber eher ein "Pofalla" und damit bekam auch gleich der frühere Kanzleramtsminister Ronald Pofalla sein Fett weg: "Dem hat man ja beim Laufen die Schuhe besohlen
können. Jetzt geht er zur Bahn, die jetzt zu den Verspätungen auch das passende Gesicht dazu hat."
Stefan Eichner wies darauf hin, dass das KKB mit der Lachnacht der Katholischen Kirche etwas unter die Arme greifen und damit auch eine Benefizveranstaltung machen will: "Ich habe das Gefühl, die sind momentan auf Selbstzerstörungskurs." Unbequeme Wahrheiten werden nach wie vor unter den Beichtstuhl gekehrt und er empfahl den Kirchenoberen Buße bei 6 300 Mitarbeitern von "Weltbild" vorzunehmen. Die Weltbildmitarbeiter werden vorerst von der Kirche nicht im Stich gelassen, sondern es kommt zu einer Woche mit Fürbitten für diese Mitarbeiter. Stefan Eichner: "Mehr Heuchelei gibt es doch gar nicht! Wir wollen deshalb heute jeden Gag der Katholischen Kirche widmen.
Wir haben heute deshalb die besten Prediger, die besten Musiker und die besten Organisten des deutschsprachigen Raumes eingeladen."
Karlheinz Lauterbach aus Kulmbach war das zweite Mal in einer Lachnacht: "Das Programm gefiel mir ganz gut und es war auch sehr abwechslungsreich. Ich bin wirklich gut unterhalten worden. Dass die Besucher in das Programm mit eingebunden werden, ist natürlich so eine Sache. Je nachdem wen es trifft: Der eine kann gut und der andere wieder schlechter damit umgehen. Erfahrungsgemäß hat das aber einen hohen Unterhaltungswert."