Der Ton macht das Wort

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Foto: Maja Hitij/dpa
Foto: Maja Hitij/dpa

Es gibt in der deutschen Sprache Universalwörter. Die sind für alles zu verwenden. Wenn der Ton stimmt.

Deutsch ist eine komplizierte Sprache. So heißt es oft. So sagen es Leute, die Deutsch als Zweitsprache lernen müssen. Und so hat es auch der große amerikanische Schriftsteller Mark Twain in seinem Essay "The awfull german language" (Die schreckliche deutsche Sprache) mehrfach beschrieben.

Dabei könnte alles so einfach sein. Es kommt nur auf die richtige Betonung an. Dann kommt man mit einem minimalen Wortschatz aus - und kann damit doch soviel sagen!

Nehmen Sie nur mal das Wörtchen "tja". Je nachdem, wie man es betont, kann es viel heißen:

Tja ... (Ich hab's dir ja gleich gesagt)

Tja... (Ich weiß jetzt auch nicht, was wir da machen sollen)

Tja... (Das tut mir jetzt leid für dich)

Tja... (Pech gehabt!)

Tja... (und das ist der Sonderfall für Zeitungsredakteure: So ein Mist, die Seite war schon zu, jetzt kommen die mit ihrer Eilmeldung daher und ich muss alles umbauen)

Tja: Mit dem Wörtchen "tja" lässt sich vieles sagen. Ein Universalwort sozusagen.

Wie meinen Sie? Sie haben solch reduzierte Kommunikation nicht nötig, weil Ihr Wortschatz üppig genug ist, um sich immer gewählt auszudrücken? Und Sie haben deshalb kein Verständnis, warum man so einem Allerweltswort ein ganzes Burggeflüster widmet?

Tja, dann....