Der Zentralparkplatz soll künftig die Stadthalle aufwerten. Das ist das Ziel des Büros H2M. Die Kulmbacher Architekten haben den von der Stadt ausgeschriebenen Gestaltungswettbewerb gewonnen.
Eine grüne Baumarkade entlang der Grabenstraße, gepflasterte Außenbereiche, die auch Platz für die Gastronomie bieten, und eine neue Tiefgaragen-Ein- und Ausfahrt, die an den Nordrand in Richtung Sutte/Webergasse verlegt wird, auch um die Stadthalle barrierefrei anzubinden: So könnte der Zentralparkplatz der Zukunft ausschauen, der Platz des Bieres, wie er im Entwurf der H2M-Architekten genannt wird. Das Kulmbacher Büro hat sich zusammen mit den Kölner Landschaftsarchitekten ClubL94 in dem von der Stadt ausgeschriebenen Wettbewerb durchgesetzt. Es ging darum aufzuzeigen, wie der Platz im Zuge der erforderlichen Sanierung der Tiefgarage gestaltet werden kann.
Kein Heimvorteil Von den 19 anonym eingereichten Arbeiten wurden drei prämiert. Bei der Bekanntgabe der Sieger im Foyer der Stadthalle wurde gestern darauf verwiesen, dass die Kulmbacher keinen Heimvorteil hatten.
"Die Jury hat am Montag bis spät am Abend getagt und erst nach der Bewertung gewusst, wer hinter dem Entwurf steht", sagte der Vorsitzende der Bewertungskommission, Professor Gerd Aufmkolk, Landschaftsarchitekt aus Nürnberg. Auf dem zweiten Platz landete das Bamberger Team Joma Landschaftsarchitektur/"umarchitekt" Ulrich Manz. Dritter wurden der Ulmer Landschaftsarchitekt "silands" Roberto Kaiser und die LIMA*architekten aus Stuttgart.
Noch keine Entscheidung Dass das Modell der Kulmbacher Architekten umgesetzt wird, ist wahrscheinlich. Es sei aber alles andere als sicher, wie OB Henry Schramm (CSU) betonte. Auch die Zweit- und Drittplatzierten könnten sich noch Hoffnung machen, sagte Schramm, der darauf verwies, dass sicherlich auch beim Siegerentwurf noch Änderungen vorgenommen werden müssten.
"Wie eine Insel" "Wir haben in dem
Entwurf darauf geachtet, eine Verbindung des Platzes zur Stadthalle zu schaffen, die bisher doch abgeschirmt ist wie eine Insel", stellte H2M-Architekt Stephan Häublein fest. Ein Gedanke, der die Jury überzeugt hat, die im übrigen einstimmig für den H2M-Entwurf gestimmt hat. Der Jury gehörten neben Fachpreisrichtern wie Gerd Aufmkolk oder der Leiterin der Bauabteilung bei der Regierung, Marion Resch-Heckel, auch Sachpreisrichter an: OB Schramm sowie die Stadträte Michael Pfitzner (CSU) und Helmuth Breitenfelder (SPD). "Den Entwurfsverfassern gelingt es auf besondere Weise, aus dem Zentralparkplatz einen urbanen Raum zu entwickeln, der zu seinen einzelnen Rändern ein überzeugendes Flächenangebot macht", heißt es in der Erläuterung der Jury. Kennzeichnend sei die starke Orientierung des Platzes auf die Stadthalle, die aus der peripheren Lage herausrücke und zum Haus des Platzes werde.
Durch die Verlegung der Tiefgaragen-Ein- und Ausfahrt in Richtung Norden würde die Stammberger-Halle barrierefrei an den Zentralparkplatz angeschlossen.
"Hohe Aufenthaltsqualität" Ein großes Plus des Siegerentwurfs: Bei der Tiefgaragen-Erschließung könnte eine Verbindung unter der Sutte hindurch zur Tiefgarage unter der Stadthalle geschaffen werden. Der Entwurf ließe sich aber auch ohne diese umsetzen. Entlang des Platzes würden Räume mit einer hohen Aufenthaltsqualität geschaffen, so die Jury. Auch während des Bierfestes bleibe die Großzügigkeit des Platzes erhalten. Bei der Sanierung der maroden Tiefgarage ging es laut Aufmkolk darum, "Teile zu erhalten und so aufzurüsten, dass man ein neues tragfähiges Bauwerk erhält". Wie viele andere Teilnehmer hätten diese Vorgabe auch die H2M-Architekten erfüllt.
Der Stadtrat entscheidet Über die drei Siegerentwürfe wird Ende März im Bauausschuss mit den jeweiligen Büros diskutiert. Die endgültige Entscheidung, welcher Entwurf ausgeführt wird und welche Änderungen noch vorgenommen werden müssen, trifft dann der Stadtrat. OB Henry Schramm rechnet damit, dass der Startschuss für die Sanierung der Tiefgarage, die mit der Neugestaltung des Zentralparkplatzes wohl über vier Millionen Euro verschlingen wird, nach dem Bierfest 2016 erfolgen wird.
Die 19 eingereichten Arbeiten sind bis zum 17. März im Foyer der Stadthalle ausgestellt.
Vermutlich in Bierlaune ist der Wettbewerb um die Gestaltung eines Parkplatzes entstanden, er kostet Zehntausende Euros und zufällig ist der 1. Preistrager aus Kulmbach (früher war es so, dass der richtigen Baum am richtigen Platz von jedem Schiedsrichter erkannt und dies dann als anonymer Wettbewerb verkauft wurde). Und damit die Baukosten auch angemessen sind wird in der undichten Tiefgarage eine vermutlich noch undichtere neue Zufahrt und Verbindung zur Stadthallentiefgarage geschaffen. Ohne Bierzelt wäre dieser Platz vielleicht einen Wettbewerb wert gewesen, die jetzige Aktion ist ein richtiger Henryflopp. Aber es wird bestimmt eine tolle Einweihungsfeier geben.