Am Freitagnachmittag lief mir auf der Arbeit ein Kollege einer Nachbarabteilung über den Weg - was sehr ungewöhnlich ist, wenn man weiß, dass freitags auch im Medienhaus Baumann in der Regel bereits mittags das Wochenende beginnt und die Büros ab 14 Uhr wie leergefegt sind.
Was er denn hier noch suche, wollte ich von ihm wissen. Etwa nach Geborgenheit, innerem Frieden und Wärme? Oder nach dem Sinn des Lebens? Vielleicht nach etwas, was er zuvor irgendwo verlegt hatte - was ja in einem
Verlagshaus gar nicht so ungewöhnlich sein soll?
Oder hatte er zu viel in der Artussage gelesen, in der sich an der Tafelrunde ja so ziemlich alles um die Suche nach dem Heiligen Gral dreht?
Mitnichten! Der Kollege verblüffte mich mit seiner Erklärung - und er amüsierte mich. "Ich suche nach Lösungen", sagte er trocken und schlendert weiter. Aha. Klasse. Nach Lösungen. Tun wir das nicht alle? Irgendwie, irgendwo und irgendwann?
Ich weiß nicht, ob mein Kollege noch fündig geworden ist. Ich werde ihn heute gleich mal fragen. Falls nicht, so werde ich ihm vielleicht beim Suchen helfen. Auch wenn ich gar nicht weiß, was eigentlich sein Problem ist.
Aber es kann ja nie verkehrt sein, schon mal eine Lösung zu haben.