Wer lebt gefährlicher - jemand, der ein Handy sein Eigen nennt, oder jemand, der (wie ich) anscheinend auch ohne ständige Erreichbarkeit ganz gut durchs Leben kommt?
Dumme Frage, meinen Sie? Keineswegs. Die Antwort nämlich ist gar nicht so einfach. Denn da muss man schon genau abwägen.
Auf der einen Seite ist es natürlich von Vorteil, wenn man nach einem Sturz in eine entlegene Gletscherspalte per Handy geortet und gerettet werden kann. Auf der anderen Seite freut sich aber sicher kein Gerichtsmediziner, wenn er einen Jugendlichen auf den Tisch bekommt, der seinen Blick nicht vom Display wenden konnte und in eine Straßenbahn gelaufen ist.
Auf der einen Seite ist es zugegebener Maßen schön, wenn man in einer fremden Stadt binnen Sekunden den Weg in die nächste Sushi-Bar gezeigt bekommt. Auf der anderen Seite frage ich mich, was mir das bringt, da ich doch keinen Fisch mag - rohen schon gleich gar nicht.
Beim Anschauen eines TV-Krimis bin ich neulich aber stutzig geworden.
Denn da tat sich eine weitere, sehr reelle Gefahr für all diejenigen auf, die glauben, auch ohne Handy den Alltag meistern zu können. Einbrecher drangen dort in eine Wohnung ein und riefen einen Satz, der mich elektrisierte: "Handy auf den Boden oder es knallt!"
Ich stellte mir vor, ich wäre der Überfallene und hätte antworten müssen: "Tut mir leid, aber ich habe keines." Es wäre wohl der letzte Satz in meinem Leben gewesen...