Das Thurnauer Schloss hat neue Pächter

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Der Stiftungsrat der Gräflich Giech'schen Stiftung hat entschieden: Die neuen Pächter für das Schloss Thurnau mit Restaurant und Hotel sind Tatiana und Matthias Hartl aus Bad Berneck. Foto: privat
Der Stiftungsrat der Gräflich Giech'schen Stiftung hat entschieden: Die neuen Pächter für das Schloss Thurnau mit Restaurant und Hotel sind Tatiana und Matthias Hartl aus Bad Berneck. Foto: privat

Die Bad Bernecker Gastronomen-Familie Hartl übernimmt den Bewirtungs- und Hotelbetrieb im Thurnauer Wahrzeichen. Kontakte mit dem neuen Betreiber gab es schon seit etwa einem Jahr.

Der Stiftungsrat der Gräflich Giech'schen Stiftung hat entschieden: Die neuen Pächter für das Schloss Thurnau mit Restaurant und Hotel sind Tatiana und Matthias Hartl aus Bad Berneck. Die beiden erfahrenen Gastronomen-Geschwister übernehmen ab Oktober den Betrieb im Thurnauer Wahrzeichen. Firmenfeiern, Familienfeste, insbesondere Hochzeiten, und andere Feierlichkeiten können nun wieder in historischen Räumen des aus dem 13. Jahrhundert stammenden Anwesens stattfinden.


Seit rund einem Jahr Kontakt

Schon seit einem Jahr bestand Kontakt mit der Stiftung, erklärte Matthias Hartl. Die Gastronomenfamilie besitzt in Bad Berneck die Lindenmühle und betreibt in Kooperation mit der Stadt Bad Berneck, das ehemalige Kurhaus als italienisches Restaurant "Casa di Cura" mit angeschlossenem Ballsaal. Erfahrung für den Betrieb ist also vorhanden.

Der einzigartige Innenhof, die historische Bausubstanz mit Kutschenhaus und Pferdestall mache das Schloss zu einem herausragenden Objekt, verweist Hartl auf den Reiz des Schlosses.


Problem: nur 19 Betten

Natürlich weiß er auch um die Probleme: Nur 19 Betten stehen zum Übernachten zur Verfügung ("Eine sehr geringe Zahl"), zudem seien die Wege im Schloss lang. Doch Hartl ist zuversichtlich, mit dem exklusiven Ambiente unter anderem Hochzeitsgesellschaften und Firmenveranstaltungen nach Thurnau zu holen. Das kleine Restaurant soll zur Erlebnisküche werden, ein À-la-carte-Betrieb ist zumindest für den kommenden Winter noch nicht geplant. "Wir überlegen derzeit, ob nur exklusiv für unsere Gäste geöffnet wird oder für jeden offen ist", erklärt der 40-Jährige.

Schon im November soll es losgehen, selbst für Oktober seien schon Veranstaltungen möglich, sagt Hartl. Der Hotelbetrieb soll im Frühjahr 2015 starten. Es sei geplant, die bewährten Mitarbeiter zu übernehmen.
"Der Stiftungsrat der Gräflich Giech'schen Stiftung hat entschieden, der Gastronomen familie offiziell ab 1. Dezember das Vertrauen zu schenken, erklärt Landrat Klaus Peter Söllner (FW) als Vorsitzender des Stiftungsvorstands.

Sein Dank galt zugleich Jürgen Stübinger von der "Frankenfarm", die noch viele gebuchte Einzelveranstaltungen nach der Insolvenz - vor allem Hochzeiten - im Schloss durchgeführt hatte. "Wir wollen aber, dass sich dauerhaft etwas bewegt." Das sieht auch Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) so, der sich natürlich über jede Belebung im Markt freut. "Es ist schön, dass wieder jemand ständig da ist, dass das Tagesgeschäft anläuft und man wieder im Schloss übernachten kann."

Als ein mögliches Standbein für den Betrieb sieht Bernreuther Lehrerfortbildungsveranstaltungen. Ein Treffen habe schon stattgefunden und sei positiv verlaufen. Ob daraus mehr werden kann, das werde allerdings im Kultusministerium in München beschlossen. Und bis eine Entscheidung falle, könne noch einige Zeit ins Land gehen. Zudem müsse man sich mit dem neuen Pächter absprechen, der ja auch eigene Veranstaltungen plane. "Ein Ziel ist es, dass der Betrieb auch unter der Woche eine gewisse Grundauslastung hat. Und die Lehrerfortbildungen wären ein Ansatz", so der Bürgermeister.

Bernreuther verweist darauf, dass die Anlage ursprünglich als Gästehaus der Universität Bayreuth ausgelegt gewesen ist. "Darauf können wir aufbauen und daran anknüpfen." Damit ein Kontingent der Uni im Übernachtungsbereich nach Thurnau komme.

Vor rund einem Jahr hatte der frühere Betreiber Insolvenz angemeldet.