Das Geschäft mit der guten Tat

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Symbolfoto: privat
Symbolfoto: privat

Sie kommen so regelmäßig wie Sommer und Winter: Die Altkleidersammlungen, zu denen gemeinnützige Organisationen aufrufen. Wenn die Bitte von örtlichen Institutionen stammt oder von ihnen mitgetragen wird, dann spendet man doch gerne. Oder?

Aber aufgepasst! Längst haben Geschäftemacher die dubiosen Möglichkeiten der guten Tat für sich entdeckt. Sie werben mit Organisationen, deren Bekanntheitsgrad wie der des Spendenzwecks gegen Null geht, deren Kontaktadressen nicht stimmen und die durch Firmensignets auffallen, die einfallsloser nicht sein könnten.

Dieser Tage bat eine (mit durchaus korrekter Adresse benannte) Firma die Kulmbacher um Unterstützung: "Wir benötigen" Kleidung, Schuhe sowie Haushaltsgeräte, stand auf einem Handzettel zu lesen.

Wofür die milden Gaben gebraucht werden, wurde mit keinem einzigen Wort genannt. Wohl auch deshalb, weil das Unternehmen vor knapp einem Jahr Ärger mit dem Verwendungszweck hatte, der es sogar bis in die Süddeutsche Zeitung schaffte: Den angeblich begünstigten Verein "Kindersuchhilfe" gab es zum Zeitpunkt der Sammlung gar nicht mehr. In dieser Hinsicht ist am neuerlichen Spendenaufruf ("Wir benötigen...") nichts auszusetzen: Da will jemand mit unseren milden Gaben in die eigene Tasche wirtschaften ...

Übrigens: Ich benötige auch: Geld, neues Auto, Fendt-Geräteträger - Ihre Spenden stellen Sie bitte gut sichtbar in meiner Hofeinfahrt ab...