Ein Ködnitzer hatte die Kulmbacher Tafel-Kunden zu einer großen Feier mit Essen und Trinken eingeladen - und kein einziger kam.
Horst Ramming (75) hatte schon am frühen Samstagnachmittag seinen Pizzaofen für die große Party angeheizt. "Mir geht es gut. Ich habe im Leben sehr viel bekommen. Jetzt möchte ich auch die einladen, denen es nicht so gut geht", sagte er. Aus diesem Grund hatte er die Kunden der Kulmbacher Tafel zu einem Gartenfest am Samstag nach Ködnitz eingeladen. Ein zwangloses Miteinander war geplant.
Ramming hoffte angesichts der großen Schlangen an der Kulmbacher Tafel auf einen großen Ansturm. Doch nur seine Freunde Heidi und Erich Böhm aus Himmelkron kamen nach Ködnitz, um zu helfen. Nicht ein einziger Tafel-Kunde oder Bedürftiger fand den Weg.
Nach Flop-Fest für Tafel-Kunden: Neuer Versuch am Montag
Horst Ramming zeigte sich enttäuscht. Denn mit seiner Initiative wollte er ein Zeichen setzen und Vorbild für andere sein. "80 Prozent der Menschen in Deutschland leben in gesicherten Verhältnissen. Das bedeutet, dass sie eine Wohnung und ausreichend zu essen haben. Warum sollte nicht jeder dieser Familien mal die eine oder andere Person zu sich nach Hause zum Essen und Trinken einladen", so Ramming.
Vorbereitet hatte Ramming Bockwurst mit Kraut, Weißwürste mit Brezen, Blaugesottene, Brotzeiten, Suppen und Pizza aus dem großen Pizzaofen. "Dass jetzt niemand gekommen ist, werte ich als Zeichen, dass wir eigentlich keine Tafeln brauchen", zieht Ramming seine Bilanz.
Dennoch möchte der 75-Jährige einen Versuch zu einer weiteren Sommerparty wagen - am Montag ab 16 Uhr. Eingeladen sind neben Tafel-Kunden auch alle anderen Bürger.
Grund für fehlende Resonanz: Öffentlicher Nahverkehr zu schlecht?
Vielleicht lag die fehlende Resonanz auch einfach daran, dass niemand nach Ködnitz kam, weil eine Anbindung an das öffentliche Verkehrswegenetz fehlte, weil die Information über die Party bei den Tafel-Kunden nicht ankam oder weil die angebotenen Speisen aus religiösen Gründen nicht funktioniert hätten.
Denn tatsächlich werden die Tafeln von den Menschen sehr gerne angenommen. Der Anteil derjenigen, die auf diese Unterstützung angewiesen sind, wird immer größer. Regelmäßig bittet die Leiterin der Kulmbacher Tafel, Elfriede Höhn, um Spenden. Die Tafelkunden bekommen feste Abholzeiten und Termine,damit die Schlangenbildung überschaubar bleibe.
1. Fehler: auf der Einladung steht 9. Juli 2020, 2. Fehler: Angebot zu 90% Schweinefleisch, 3. Fehler: keine Info, wie die Bedürftigen nach Ködnitz kommen sollen, 4. Fehler: TAFEL dient der Grundversorgung, eine Party etc. kann nur zusätzlich helfen, nie die TAFEL ersetzen. 5. Fehler: Angebot nur für Erwachsene, Bedürftige suchen auch Angebote für ihre Kinder. Die Idee ist grundsätzlich gut, aber leider unüberlegt organisiert worden.
Ja natürlich, religiöse Gründe muß man auch beachten. Und außerdem an die Veganer*Innen und Laktoseintolereanten und weiß der Kuckuck noch alles denken.
Nein, solange man an sowas denken muß, gibt es hier keinen Hunger und braucht man wirklich keine Tafeln.
Ich habe zwar das Glück, (noch?) nicht zur Tafel zu müssen, aber ich würde so ein Fest nicht besuchen. Nicht weil man es nicht nötig hätte, sondern weil es einfach peinlich und unangenehm ist, zum "Freibiersaufen" zu gehen. Unter solchen Bedingungen kommt dann auch keine Freude auf. Besser wäre es wohl gewesen, das Geld direkt an die Tafel zu spenden, die damit ihren Laden hätten am Laufen halten können. Oder gleich als freiwilliger Helfer bei der Tafel melden.
Da möchte jemand den Menschen etwas Gutes tun und ihnen eine Freude bereiten und auch selbst an dieser Freude teilhaben und muss sich dann auch noch dafür kritisieren lassen, er könnte ja ruhig das Geld direkt spenden...🙄
Keinen Cent würde ich spenden, denn anscheinend sind haben es diese "Bedürftigen" nicht nötig...und wenn ich bei uns zufällig mal vorbei komme und sehe, mit was für Autos da vorgefahren wird, frage ich mich tatsächlich ob bei manchen eine Bedürftigkeit wirklich gegeben ist....
Ich weiß nicht, ob das "was gutes tun" ist, wenn ich eine Fress-Party mache, bei der die Einlassbedingung ist, gerade auf Almosen angewiesen und vom Sozialstatus gerade nicht so gerne gesehen zus sein. Noch dazu von einer Privatperson, die damit bis jetzt offensichtlich noch nicht in Verbindung gebracht wurde. Es mögen ja durchaus heere Gründe dazu bewogen haben, aber bekanntlich ist ja das Gegenteil von "Gut" "gut gemeint".
Und ja, mit dem finanziellen und arbeitstechnischen Aufwand hätte er in der Einrichtung selber deutlich besser und effektiver helfen können. Und die Leute wären auch gekommen, da sie in einem ihnen bekannten und geschützten Raum gewesen wären. Um eben nicht von irgendwelchen Leuten selbstgefällige Vorwürfe wie im zweiten Teil deines Postings zu hören...