Die Pandemie und die damit verbundenen Beschränkungen bringen es ja mit sich, dass wir plötzlich ganz viel Zeit haben. Bloß - was damit anfangen?
Im ersten Lockdown im Frühjahr habe ich zum Beispiel meine eingeschlafenen Schul-Französisch-Kenntnisse wachgeküsst für den geplanten Urlaub in Südfrankreich. Französisch parlieren kann ich jetzt wieder, aber nicht mehr in Urlaub fahren.
Womit also nun die im Herbst und Winter doch recht langen Abende füllen? Ich erinnerte mich an meine Kindheit und Jugend zurück (gut, das dauerte ein bisschen, ist ja schon etwas länger her) und beschloss: Ich fange wieder an zu malen.
So kam es, dass ich nun Abend für Abend vor einer Leinwand sitze, auf der Stück für Stück die Mona Lisa entsteht. Nicht kleckern, sondern klotzen, habe ich mir gedacht und bei "Malen nach Zahlen" ganz bescheiden gleich eine der schwierigsten Vorlagen ausgesucht. Früher habe ich Ponys gepinselt, heute eben Da Vincis großes Meisterwerk (okay, ich brauche dafür mittlerweile ein Vergrößerungsglas und extra Licht).
Mit diesem Retro-Trend bin ich übrigens nicht alleine, die Hobbys der 80-er Jahre erleben gerade ein riesiges Revival. Die eine Freundin hat wieder mit Hula Hoop angefangen, die nächste häkelt allabendlich. Alles wieder in.
Hoffentlich ist die Pandemie rechtzeitig vorbei, bevor wir noch auf die Idee kommen, Blumenampeln aus Makramee zu knüpfen...