Bräuwerck startet etwas holprig

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Das Bräuwerck im Herzen von Neudrossenfeld. Foto: Archiv/Jochen Nützel
Das Bräuwerck im Herzen von Neudrossenfeld. Foto: Archiv/Jochen Nützel
Rainer Schimpf Foto: Archiv
Rainer Schimpf Foto: Archiv
 

Erste Bilanz: Über 400 Aktionäre informierten sich am Donnerstag über die Entwicklung der Brauerei-Gaststätte in Neudrossenfeld.

"Sicher gab es Anfangsverluste." Rainer Schimpf, Vorstand der Drossenfelder Bräuwerck Aktiengesellschaft zog am Donnerstagabend vor rund 400 Aktionären aus ganz Deutschland (60 Prozent der Anteilseigner) die erste Bilanz für den Brauereigasthof im Herzen des Ortes (für das Jahr 2013). Mit über 90 Prozent sind Vorstand und Aufsichtsrat entlastet worden.

Schimpf, zugleich Vorstandssprecher, zeigte sich im Gespräch mit unserem Portal zuversichtlich, im Jahr 2014 ein ausgeglichenes Ergebnis zu schaffen. Ende 2013 hatte das Bräuwerck eröffnet. Der Verlust aus dem operativen Geschäft betrug in den beiden Startmonaten November und Dezember zwischen 12.000 bis 13.000 Euro, sagt er.


Sehr personal-intensiv

Für Schimpf kein Grund zur Sorge: "Das ist am Anfang normal für eine Gastwirtschaft dieser Größenordnung, in der vier Räume über zwei Ebenen versorgt werden müssen. Das ist eben sehr personal-intensiv." Und das koste entsprechend Geld.

Damit davon mehr in die Kassen kommt, gebe es zwei Möglichkeiten: "Entweder steigt der Umsatz, oder wir müssen überlegen, die Preise anzupassen", so Schimpf. Denn im Bräuwerck werde handwerklich gebraut, und das sei eben teuer. Ein "Helles" gibt es schon und ein Weizen, in drei bis vier Wochen wird auch ein dunkles Bier fertig sein. "Dann stammen alle Vollbiere aus unserer Produktion." Weitere Spezialbiere sind in Planung. Es gibt zudem die Idee, das Neudrossenfelder Bier in der Region in Fünf-Liter-Fässern anzubieten. Nur alkoholfreies Bier und Leichtbier werde extern bezogen.

Biergarten bald eher auf?

Gut angenommen wird Rainer Schimpf zufolge der Biergarten, der immer abends geöffnet ist. Derzeit gebe es Überlegungen, bei schönem Wetter schon nachmittags aufzumachen.

Schwierig sei dagegen die Mittagszeit. "Wir bräuchten mittags 500 Euro Umsatz, dann wäre das Ergebnis schon ausgeglichen." Da geht aber zu wenig. Vielleicht kann man von der nahe gelegenen Autobahn Gäste locken? In Neudrossenfeld selbst sei der Markt zu klein.

Apropos Umsatz. Natürlich wird überlegt, wie der weiter angekurbelt werden soll: mit mehr Veranstaltungen und Aktionen, zum Beispiel Konzerten. "Wir hoffen zudem, dass das Lindenmuseum demnächst aufmacht."

Auch für das auf dem Bräuwerck-Ensemble gelegene Eishaus, das einst als Informationszentrum vorgesehen war, gibt es neue Pläne. "Zurzeit läuft das Abstimmungsverfahren mit der Regierung wegen der technischen Ausstattung", sagt Schimpf. Viel mehr will er aber nicht verraten. "Es soll eine Überraschung werden, was dort entsteht." Nur so viel gibt er preis: "Es wird mit modernen Medien gearbeitet."

Und natürlich warten alle auf die offizielle Einweihung des ganzen Ensembles. Das ist ein weiterer Mosaikstein im Puzzle, das Bräuwerck bekannter zu machen. Dazu soll auch ein aggressiveres Marketing beitragen, auf das bislang verzichtet wurde.

Parksituation bleibt Problem

Ein Problem bereitet nach wie vor die Parksituation. Denn die Stellplätze im unmittelbaren Umfeld sind nicht allzu zahlreich. "Wir wollen unsere Kunden bitten, die etwas weiter entfernten Stellplätze zu nutzen." Wobei die ja auch nicht allzu weit weg seien. Damit soll auch Ärger mit den Anliegern vermieden werden.

Konkurrenz mit anderen Gastwirtschaften will Schimpf auch nicht. Eher sucht er die Zusammenarbeit. "Um den Tourismus zu stärken."