Benefizkonzert für abgebrannte Bands in Kulmbach

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Mit ihrer kräftigen Stimme überzeugte Ute Chapple von der Gruppe "Adrenalize". Foto: Stephan Stöckel.
Mit ihrer kräftigen Stimme überzeugte Ute Chapple von der Gruppe "Adrenalize". Foto: Stephan Stöckel.
Auch Gruppen, die nicht in Gößmannsreuth proben, so wie die Kapelle "Cycoside", stellten ihre Solidarität unter Beweis. Das Foto zeigt (von rechts) Bassist Jörg Bergmann, Sängerin Nathalie Dombrowski, Schlagzeuger Frank Bauernschmitt und Gitarrist Andre Müller. Foto: Stephan Stöckel.
Auch Gruppen, die nicht in Gößmannsreuth proben, so wie die Kapelle "Cycoside", stellten ihre Solidarität unter Beweis. Das Foto zeigt (von rechts) Bassist Jörg Bergmann, Sängerin Nathalie Dombrowski, Schlagzeuger Frank Bauernschmitt und Gitarrist Andre Müller. Foto: Stephan Stöckel.
 
Erfreuten mit knackigem Punkrock: Gitarrist Patrick Fischer und Bassist Daniel Feulner (rechts) von der Bamberger Band "Evidence 399". Foto: Stephan Stöckel.
Erfreuten mit knackigem Punkrock: Gitarrist Patrick Fischer und Bassist Daniel Feulner (rechts) von der Bamberger Band "Evidence 399". Foto: Stephan Stöckel.
 
Mehrstimmig sangen die Musiker der Bamberger Band "Evidence 399" mit (von rechts) Bassist Daniel Feulner, Gitarrist Patrick Fischer und Gitarrist Timo Boethelt. Verdeckt ist Schlagzeuger Florian Birk. Foto: Stephan Stöckel.
Mehrstimmig sangen die Musiker der Bamberger Band "Evidence 399" mit (von rechts) Bassist Daniel Feulner, Gitarrist Patrick Fischer und Gitarrist Timo Boethelt. Verdeckt ist Schlagzeuger Florian Birk. Foto: Stephan Stöckel.
 
Ohrwurmalarm herrschte bei der Bamberger Band "Evidence 399" mit Patrick Fischer (Gitarre und Gesang) und Daniel Feulner (Bass und Gesang/rechts). Foto: Stephan Stöckel.
Ohrwurmalarm herrschte bei der Bamberger Band "Evidence 399" mit Patrick Fischer (Gitarre und Gesang) und Daniel Feulner (Bass und Gesang/rechts). Foto: Stephan Stöckel.
 
Wie von der Tarantel gestochen rannten die "Cycoside"-Fans durch den Konzertsaal der "Alten Spinnerei". Foto: Stephan Stöckel.
Wie von der Tarantel gestochen rannten die "Cycoside"-Fans durch den Konzertsaal der "Alten Spinnerei". Foto: Stephan Stöckel.
 
Chorsängerin Ute Chapple von der Gruppe "Adrenalize" ging voll aus sich heraus. Das Foto zeigt sie zusammen mit Bassist Christian Schmidt. Foto: Stephan Stöckel.
Chorsängerin Ute Chapple von der Gruppe "Adrenalize" ging voll aus sich heraus. Das Foto zeigt sie zusammen mit Bassist Christian Schmidt. Foto: Stephan Stöckel.
 
Die Musiker der Gruppe "Adrenalize" gaben Vollgas. Das Bild zeigt (von links) Gitarrist Michael Horn, Bassist Christian Schmidt, Chorsängerin Ute Chapple und Schlagzeuger Markus Schrüfer. Foto: Stephan Stöckel.
Die Musiker der Gruppe "Adrenalize" gaben Vollgas. Das Bild zeigt (von links) Gitarrist Michael Horn, Bassist Christian Schmidt, Chorsängerin Ute Chapple und Schlagzeuger Markus Schrüfer. Foto: Stephan Stöckel.
 
Hard Rock vom Feinsten spielt die Gruppe "Adrenalize". Foto: Stephan Stöckel.
Hard Rock vom Feinsten spielt die Gruppe "Adrenalize". Foto: Stephan Stöckel.
 
Die Fans hatten eine gute Zeit und sangen eifrig mit. Foto: Stephan Stöckel.
Die Fans hatten eine gute Zeit und sangen eifrig mit. Foto: Stephan Stöckel.
 
Die Fans hatten eine gute Zeit und sangen eifrig mit. Foto: Stephan Stöckel.
Die Fans hatten eine gute Zeit und sangen eifrig mit. Foto: Stephan Stöckel.
 
Schrie sich die Seele aus dem Leib: Cycoside-Sängerin Nathalie Dombrowski. Foto: Stephan Stöckel.
Schrie sich die Seele aus dem Leib: Cycoside-Sängerin Nathalie Dombrowski. Foto: Stephan Stöckel.
 
Der SSV Peesten hatte eine Spendenaktion für die vom Brand betroffenen Bands ins Leben gerufen. Die aufgestellte Spendenbox füllte sich. Foto: Stephan Stöckel.
Der SSV Peesten hatte eine Spendenaktion für die vom Brand betroffenen Bands ins Leben gerufen. Die aufgestellte Spendenbox füllte sich. Foto: Stephan Stöckel.
 
Obgleich er keinen Proberaum in Gößmannsreuth hat, war es für Kai Wagner eine Ehrensache mit seiner Gruppe "Dead And Stoned" mitzuspielen. Foto: Stephan Stöckel.
Obgleich er keinen Proberaum in Gößmannsreuth hat, war es für Kai Wagner eine Ehrensache mit seiner Gruppe "Dead And Stoned" mitzuspielen. Foto: Stephan Stöckel.
 
Andreas Ellner von der Kulmbacher Gruppe "Adrenalize" singt voller Inbrunst. Er ist der Sprecher der Gößmannsreuther Bands. Foto: Stephan Stöckel.
Andreas Ellner von der Kulmbacher Gruppe "Adrenalize" singt voller Inbrunst. Er ist der Sprecher der Gößmannsreuther Bands. Foto: Stephan Stöckel.
 

Rund 300 Fans und 13 Bands zeigten sich bei einem Benefizkonzert im Kulmbacher JuZ solidarisch mit den Gruppen "Under Brooklyn Palms" und "Arrested Mind", deren musikalisches Hab und Gut bei einem Brand in der Gößmannsreuther Kulturschule ein Raub der Flammen geworden war.

Es war eine Geste des Dankes, als die Musiker der Gruppe "Under Brooklyn Palms", die bei einem Brand in der Gößmannsreuther Kulturschule ihre Instrumente verloren hatten, auf der Bühne der "Alten Spinnerei" standen. "Wir fanden es so toll, wie sich die Leute von den anderen Bands engagieren. So entschlossen wir uns, ihnen etwas zurückzugeben."

Die Musiker machten aus der Not eine Tugend, spielten am Freitagabend beim Benefizfestival für die Gößmannsreuther Musikschule spontan auf akustischen Instrumenten "eine morbide Cowboyversion ihres Stoner-Rock-Songs "Venom Is A Dose Thing", wie es Sänger Christian Bauriedel am Tag darauf im Gespräch mit der BR wörtlich formulierte.

Musiker stellen sich in den Dienst der guten Sache

Während in den Wohnzimmern die große Spendengala "Ein Herz für Kinder" über den Bildschirm flimmerte, hatte man in der "Alten Spinnerei" am Freitag und Samstagabend ein Herz für Musiker. Selbst Kapellen, die nicht in der Gößmannsreuther Kulturschule proben, stellten sich in den Dienst der guten Sache.

Eine von ihnen war die Gruppe "Dead & Stoned" aus Kulmbach. "Ursprünglich sollte am Nikolaustag in der Gößmannsreuther Kulturschule ein Rockfestival steigen, bei dem auch wir mitspielen sollten. Nach dem Brand war es für uns eine Ehrensache, beim Benefizkonzert mitzumachen", erzählte Gitarrist Kai Wagner.
Andreas Ellner war überwältigt
Für Andreas Ellner, Sprecher der Gößmannsreuther Bands, spiegelt sich in der zweitägigen Benefizveranstaltung eine sehr große Solidarität gegenüber der heimischen Musikszene. Zudem gebe es ein ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Musikern. "Ich war überwältigt, wie viele Ensembles sich bei mir telefonisch meldeten", sagte Ellner, der bei der Hard-Rock-Band "Adrenalize" ins Mikrofon röhrt und die Saiten seiner Gitarre zum Glühen bringt.

Über die unterschiedlichsten Wege wurde Geld in den großen Spendentopf gespült, erklärte man sich solidarisch mit den betroffenen Formationen: Ein Fünf-Euro-Schein nach dem anderen wanderte in die Kasse. Daneben klimperte es in der Spendenbox. Die Musiker spielten für lau, Christian Potthast von der Firma "Sound Art" stellte seine Musikanlage kostenlos zur Verfügung und an einem Stand wurden belegte Brötchen und Getränke verkauft.

Für jeden Geschmack etwas dabei

Musikalisch war für jeden Geschmack etwas dabei. Sogar drei Rockdinosaurier aus der Bierstadt, die seit Jahrzehnten bestehen, gaben eines ihre seltenen Konzerte: "Jumpin" Juice", "Euroschäck" (beide Punkrock) und "Shark" (Classic Rock). Der Singer/Songwriter "Calmstrong", sorgte am Freitagabend für sanftere Töne, die Gruppe "Sunshine Acid" spielte nach eigenen Angaben "Whiskey Rock" und "Full of Surprises" Alternative Rock.

Auch am Samstag donnerte es lautstark aus den Boxen: Die famose Hardcore-Band "Cycoside" klang, als würde den Musikern ein tonnenschwerer Stein aus Frust, Wut und Zorn von der Seele fallen. Die Bamberger Punk-Rocker "Evidence 399" verbreiten mit ihren punkigen Ohrwürmern gute Laune.

Große Worte über die Hardrock-Band "Adrenalize" zu verlieren, hieße Eulen nach Athen tragen. Der fetzige Hard-Rock, dem Chorsängerin Ute Chapple das Sahnehäubchen verlieh, tönte wieder wie aus einem Guss. Damit war noch lange nicht Schluss: Die Gruppen "Lions From Alaska" (Melodischer Hardcore), "Dying Gorgeous Lies" (Thrash Metal), "Dead And Stoned" (Hard Rock) und die bereits erwähnten "Euroschäck" begeisterten das Publikum im Anschluss.

Was passiert mit den Spendenerlösen? "Sie werden zum Kauf von Instrumenten und technischer Ausrüstung verwendet. Das Musikhaus Thomann in Burgebrach unterstützt uns dabei", erläuterte Ellner.