In der Metall- und Elektroindustrie wird für 5,5 Prozent mehr Lohn, für eine verbesserte Altersteilzeit und eine tarifvertraglich abgesicherte Teilzeitregelung für die Weiterbildung gestreikt.
Die IG Metall erprobt eine neue Form des Arbeitskampfs: Beim einstündigen Warnstreik am Mittwoch vor dem Werkstor von Glen Dimplex (Am Goldenen Feld) wird den Kollegen der Arbeitskampf mit Krapfen versüßt.
Daraus jedoch den Schluss zu ziehen, die Gewerkschaft würde in der Tarifauseinandersetzung weniger hart verhandeln, wäre grundfalsch. IG-Metall-Sekretär Stefan Winnerlein betont, dass das Arbeitgeberangebot von 2,2 Prozent Lohnerhöhung nicht akzeptabel sei. Besonders empörend seien die Vorschläge zur Altersteilzeit. Der Kreis der Anspruchsberechtigten solle von vier auf zwei Prozent der Belegschaft halbiert werden.
In der Metall- und Elektroindustrie wird für drei gleichberechtigte Forderungen gestreikt: für 5,5 Prozent mehr Lohn, für eine verbesserte Altersteilzeit und für eine tarifvertraglich abgesicherte Teilzeitregelung für die Weiterbildung.
Bei den zirka 700 Beschäftigten von Glen Dimplex in Kulmbach, so Betriebssratsvorsitzender Michael Müller, sei die Bereitschaft besonders groß, für die Altersteilzeit zu streiken. "Wir haben viele Kollegen über 50, die seit vielen Jahren im Schichtbetrieb arbeiten. Die sind ausgelaugt und brauchen eine Perspektive für den Übergang in den Ruhestand", erklärt Betriebsrätin Martina Grampp. Dadurch hätten dann wieder junge Kälteanlagenbauer die Chance auf einen festen Arbeitsplatz.
Müller sieht die Bildungsteilzeit ebenso als wichtiges Instrument an. "Es muss auch im Interesse der Arbeitgeber sein, dass die Leute mit der technischen Entwicklung Schritt halten."