Bahn frei für die Skater am Schwedensteg

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Bahn frei für die Skateboarder: Kevin Kutnohorsky freut sich über die Einigung mit der Stadtspitze. Kurz darauf entfernten städtische Mitarbeiter auch die Absperrung um die Skater-Anlage am Schwedensteg. Foto: Jochen Nützel
Bahn frei für die Skateboarder: Kevin Kutnohorsky freut sich über die Einigung mit der Stadtspitze. Kurz darauf entfernten städtische Mitarbeiter auch die Absperrung um die Skater-Anlage am Schwedensteg. Foto: Jochen Nützel
Zufriedene Gesichter nach dem Gespräch im Rathaus - von links: Verwaltungschef Uwe Angermann, OB Henry Schramm, Kevin Kutnohorsky und Dritter Bürgermeister Frank Wilzok. Foto: Tobias Günther
Zufriedene Gesichter nach dem Gespräch im Rathaus - von links: Verwaltungschef Uwe Angermann, OB Henry Schramm, Kevin Kutnohorsky und Dritter Bürgermeister Frank Wilzok. Foto: Tobias Günther
 

Kevin Kutnohorsky startete eine Petition und setzte sich für Verbesserungen der Skateranlage ein. Gestern gab es ein Gespräch im Rathaus.

Fast 200 Unterstützer fand Kevin Kutnohorsky für seine Petition. Sein Bestreben: die Skateboard-Anlage am Schwedensteg aufpeppen. Der 23-Jährige und seine Gleichgesinnten hatten bereits selber Hand angelegt, ließen sich eine sogenannte Flatrail schweißen - eine Art Geländer, auf dem sich in rund 30 Zentimetern Höhe mit den Boards rutschen lässt. Das Eisenteil stand exakt drei Tage auf der Bahn, dann bauten Mitarbeiter des städtischen Bauhofs das Konstrukt wieder ab. Aus Gründen der Haftung und wegen fehlender Sicherheitsanforderungen fiel es dem Räumdienst zum Opfer.

Kevin Kutnohorsky hat dieses Vorgehen enttäuscht. Viel Zeit und rund 150 Euro fürs Material hatten die Skater in die Flatrail gesteckt. Gegen die Demontage und für den Wunsch nach einer attraktiveren Gestaltung der Anlage schlug der Funsportler einen ungewöhnlichen Weg ein: Er startete eine Online-Petition. "Mir ging es darum, der Stadtspitze Fakten zu präsentieren und zu zeigen, dass wir als Nutzer des Geländes diverse Verbesserungsvorschläge haben und uns gerne einbringen wollen."

Unter anderem monieren der 23-Jährige und seine Mitstreiter den rauen Teeruntergrund, darüber hinaus zeige der Beton an den Rampen Risse. "Es ließen sich nach unserer Meinung mit geringen Mitteln große Verbesserungen erzielen."

Die Petition fand schnell Unterstützer. Dazu gingen im Internet mehrere Kommentare dazu ein. Übereinstimmender Tenor: Für Kinder und Jugendliche in der Stadt Kulmbach müsse mehr getan werden. Roger Moch beispielsweise schrieb: "Ich würde es sehr schade finden, wenn einer der letzten Plätze in Kulmbach, der für die Jugend attraktiv ist, auch noch verschwindet. Wenn das passiert, kann die Stadt gleich ein paar mehr als zwei Streetworker einstellen. Liebe Stadt Kulmbach, seid einfach mal da für die Generation von morgen."


Vereinsgründung angestrebt

OB Henry Schramm hatte Kevin Kutnohorsky gestern zu einem persönlichen Gespräch gebeten und mit ihm die Sachlage erörtert. Das Ergebnis: "Die Situation ist zur Zufriedenheit aller geklärt", sagte Schramm nach dem Treffen. Den Jugendlichen sei bewusst gewesen, dass für den Eigenbau keine prüfungstechnische Zulassung gewährt werden konnte.

"Es wurde seitens der Nutzer der Vorschlag gemacht, einen Verein zu gründen und dadurch Spenden für den Skaterpark akquirieren zu können. Diese Lösung erachten wir als sehr gut und sind daher auch mit gutem Beispiel vorangegangen. Ich habe den jungen Leuten ihre Rail zugesagt, und zwar eine, die eine ordnungsgemäße TÜV-Zulassung hat. Die Skater können sie sich selber aussuchen, sie wird dann schnellstmöglich bestellt und installiert." Auch andere Vorschläge der Jugendlichen würden geprüft und dann in Kooperation mit den Skatern umgesetzt - "in einem wirtschaftlich überschaubaren Rahmen", wie Schramm ergänzte.


"Sehr zufrieden"

"Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, jetzt können wir alle mit der Anlage weiterplanen", sagte ein erfreuter Kevin Kutnohorsky nach dem Treffen im Rathaus. Er half auch kurz darauf mit, die Absperrungen um die Anlage am Schwedensteg zu entfernen.

Dritter Bürgermeister Frank Wilzok freute sich ebenfalls über den für alle Beteiligten positiven Ausgang. "Der OB hat ein offenes Ohr für die Jugend, und der Skaterpark war auch mein Baby. Die Anlage wird sehr gut frequentiert, bis zu 40 junge Leute nutzen das Areal im Sommer. Mit der neuen zugelassenen Rail gewinnt das alles noch."