Seit Montag laufen Fällarbeiten entlang der Bundesstraße zwischen Kauerndorf und Untersteinach. Immer wieder kommt es zu einer halbseitigen Sperrung.
                           
          
           
   
          Das Kreischen der  Kettensäge ist weithin zu hören. Späne vom großen Häcksler fliegen durch die kalte Luft. Wie Schneeflocken legen sie sich auf Mantel und Mütze. Mit Polier Andy Well von der Firma Holz Prell aus Gundlitz (Gemeinde Stammbach) begeben wir uns auf einen Rundgang  entlang der B 289. Seit Montag laufen dort großflächig Rodungsarbeiten zwischen Kauerndorf und Untersteinach.
       
Auf circa 700 Metern Länge werden zwischen Bundesstraße und Bahnlinie die Büsche und  Bäume entfernt. Etwa 500 Meter sind es auf der gegenüberliegenden Straßenseite. 
"Wir versuchen, die Baustelle möglichst kurz zu halten", erklärt  Andy Well. Damit  die Behinderungen auf der vielbefahrenen Bundesstraße nicht zu groß sind. Morgens und abends kann der Berufsverkehr fließen. Von 8.30 bis 15.30 Uhr  gilt aber eine Ampelregelung. Denn wegen der Baumfällungen wird die Strecke in dieser Zeit halbseitig gesperrt.  "Tagsüber ist der Rückstau überschaubar. Ab 15 Uhr merkt man, dass es mehr Autos werden", sagt der Polier. 
Die Baumfällungen zählen zu den vorbereitenden Maßnahmen zum Neubau der Ortsumfahrung Kauerndorf und    sind vom Staatlichen Bauamt Bayreuth  veranlasst worden.
Bei entsprechender Witterung sollen die Rodungsarbeiten innerhalb von drei Wochen abgeschlossen sein, wobei die halbseitigen Sperren nicht für den gesamten Zeitraum erforderlich sind, erklärt Fritz Baumgärtel, der Projektleiter des Umgehungsbaus beim Bauamt. 
Die Bäume  müssen  aus zwei Gründen weg: So soll zum einen zwischen der Bundesstraße 289 und der Bahnlinie ein Regenrückhaltebecken entstehen. Zum anderen müssen auf der gegenüberliegenden Straßenseite - dort befindet sich später  der Tunnelbereich - jahrzehntealte Hausmüll-Ablagerungen ausgebaggert und auf einer Deponie entsorgt werden. Beim Rundgang über die Baustelle sieht man immer wieder, was sich dort angesammelt hat. So schaut ein alter Autoreifen aus dem Boden, auch auf Ziegeln und Betonbrocken sind die Arbeiter schon gestoßen. 
Sieben Mann sind entlang der Bundesstraße im Einsatz. Sie arbeiten mit  Kettensäge, Holzhacker und Rückezug. Allein für die beiden Bagger und den Rückezug fallen täglich 3000 Euro Kosten an. Kein Wunder: Wenn der Häcksler auf vollen Touren läuft, verbraucht er 700 Liter Diesel am Tag. 
 
Auf dem Foto sieht der "Wald" eher wie industriell angebautes Nutzholz aus. Dabei handelt es sich nicht um Natur. Man sollte Mischwald als Alternative pflanzen, beispielsweise auf Brachen, die sonst mit Fotovoltaik vollgepflastert werden.
Rettet die Bienen sag ich da nur!
JAWOLL:
Weg mit dem Holz … her mit dem Asphalt!
Das kommt darauf an. Manchmal sollte das Wohl der Menschen im Vordergrund stehen. Durch meine Heimatgemeinden Baunach, Reckenneusig, Reckendorf fahren seit der Wiedervereinigung täglich auf der B 279 geschätzte 13000 Autos. Viele Anwohner, die durchaus auch Naturfreunde sind, hätten gerne eine Umgehungsstraße. Doch dies ist durch FHH-Schutzgebiete etc. durch die EU nicht möglich.
"adophdc" - natürlich gibt es Situationen, bei denen Umgehungsstraßen, falls keine sinnvollen alternativen Verkehrslenkungen möglich sind, unvermeidbar sind. Aber die Art und Weise, wie hier Umgehungsstraßen geplant und gebaut werden, kann man nur mit Gigantismus und rücksichtsloser Umweltzerstörung beschreiben.