Wurden dem Architekturbüro von Hans-Hermann Drenske Aufträge der Arbeiterwohlfahrt "zugeschanzt" - mit Hilfe seiner Ehefrau Inge Aures?
Die Vorwürfe wiegen schwer: In ihrer Samstagsausgabe berichtet die "Frankenpost" über die Vergabepraxis bei Bauvorhaben der Kulmbacher Arbeiterwohlfahrt. Dabei fallen die Worte "Skandal" und "Korruption". Insbesondere nimmt der Bericht die Aufträge für das Büro von Hans-Hermann Drenske unter die Lupe: Drenske ist der Ehemann der Awo-Kreisvorsitzenden Inge Aures. Wurden hier Projekte innerfamiliär unlauter "zugeschanzt"? Drenske und Aures nehmen gegenüber unserer Redaktion ausführlich Stellung. Worum drehen sich die Vorwürfe gegen die Awo? Im Zentrum der Anschuldigungen steht der Vorwurf: Architektenaufträge des Awo-Kreisverbandes seien "ohne öffentliche Ausschreibung" fast ausnahmslos an Hans-Hermann Drenske vergeben worden. Dazu zählten auch diverse Projekte von Seniorenwohnheimen im Landkreis Kulmbach. Das Honorar dafür liege "im Millionenbereich". Diese Praxis rügte Ende 2014 ein externer Wirtschaftsprüfer aus Köln und meldete dies offenbar auch dem Awo-Bundesverband. Angeblich könne dieses Gebaren den Straftatbestand der Untreue erfüllen und den Awo-Kreisverband womöglich die steuerliche Gemeinnützigkeit kosten. Die Awo Kulmbach unterlaufe damit einen Kodex, den sich die Arbeiterwohlfahrt bundesweit speziell für solche Verfahren gegeben habe, um zu verhindern, dass Geschäfte zwischen sich nahe stehenden Personen eingefädelt würden. Was sagt die Kreisvorsitzende Inge Aures dazu? Inge Aures bekundet gegenüber der BR: "Die Geschäftsbeziehungen mit der Awo und dem Architekturbüro Drenske gehen bereits bis in das Jahr 1992 zurück. Ich selbst bin erst seit Oktober 2014 Kreisvorsitzende und war und bin mit den Vergaben nicht befasst gewesen. Ich war auch nicht an der Beratung oder der Beschlussfassung beteiligt gewesen."
Der genannte Prüfer aus Köln sei seit langem nicht mehr mit der Prüfung betraut, so Aures. "Seine Anmerkungen haben wir damals zeitnah geregelt. Die Awo ist ein buchführungspflichtiges Unternehmen, das jährlich geprüft werden muss, und zwar nach dem Haushaltsgrundsätze-Gesetz von einem zugelassenen externen Wirtschaftsprüfer, der jährlich Bericht erstattet."
Inge Aures widerspricht auch der Darstellung, wonach besagter Awo-Ehrenkodex, der "Code of Conduct", ausgehebelt worden sei. Dieser besagt zusammengefasst: Kein Mitglied der geschäftsführenden Vorstände dürfe bei Entscheidungen "persönliche Interessen verfolgen, welche im Widerspruch zu den Interessen des Unternehmens stehen oder Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich persönlich nutzen. Es ist darauf zu achten, dass bereits der Anschein solcher Verhaltensweise vermieden wird."
Inge Aures verwahrt sich gegen den von der Zeitung geäußerten Vorwurf, sie habe eben diesen Kodex unterlaufen. "Im Gegenteil: Diesen Kodex haben wir bereits 2015 extra für uns im Kreisverband eingeführt, weil mein Mann bereits seit 1992 - und damit lange vor meiner Wahl zur Kreisvorsitzenden - für die Awo tätig ist. Das wurde uns so von unserer nächstgestellten höheren Ebene, dem Bezirksverband, auch genehmigt. Nun wird es aber so dargestellt, als hätten wir die Vorgaben des Bundesverbands ausgehebelt. Der hat erst 2017 eine Anti-Korruptions-Richtlinie ausgegeben, während wir, wie gesagt, schon zwei Jahre früher dran waren."
Sie gebe zu, dass sie sich aufgrund der Konstellation in einem Interessenkonflikt befunden habe. Wie kam es zu den Aufträgen für das Büro Drenske? Hans-Hermann Drenske spricht angesichts der Berichterstattung in der "Frankenpost" von "Rufmord" gegenüber seinem Büro und seinen 15 Mitarbeitern. "Wir haben nichts weiter getan als unsere Arbeit." Er sehe das auch als Kampagne gegen seine Frau. "Irgendwer muss dahinterstecken, solche persönlichen Angriffe kommen offenbar gezielt aus einer Ecke."
Er, Drenske, habe lange Jahre mit dem früheren Geschäftsführer Oskar Schmidt und dem ehemaligen (und mittlerweile verstorbenen) Kreisgeschäftsführer Werner Grampp zusammengearbeitet und dabei natürlich auch immer wieder auf früher begonnene Projekte zurückgegriffen, etwa bei Sanierungen. "Ich kann nur sagen, dass es unsererseits fair und transparent zugegangen ist."
Selbst die Regierung von Oberfranken habe etwa bei der Sanierung der Kulmbacher Förderschule, bei der öffentliche Gelder geflossen seien, die Verträge zwischen dem Auftraggeber und dem Büro Drenske geprüft und als korrekt anerkannt. "Das belegt, dass wir keine überzogenen Forderungen gestellt haben, sondern uns stets im Rahmen dessen bewegten, was die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure vorsieht."
In Kulmbach sind seit Jahrzehnten feste Rituale vorgebene, die selten und eher zufällig unterbrochen werden:
Unter OB Dr. Stammberger (WGK) war Arch. Schmidt (WGK) der Stadtarchitekt, es folgten Arch. Schramm und nun relativ neu (aber umfassend) Prof. Häublein bei dem CSU Bürgermeister.
In fast allen Gemeinden mit SPD Bürgermeister wird heute das Büro Drenske beauftragt und dies gilt auch bei der AWO seit ewigen Zeiten. Bei den Baufirmen war es ähnlich: Die meisten größeren Aufträge aus Stadt und Kreis gingen an die Firma Backer, heute ist die Firma Dechant Partner der Stadt. Es ist also nichts Neues, wenn bei Mdl Aures der (nicht namensgleiche) Ehemann die meisten Aufträge aus dem Dunstkreis der SPD erhält. Als Bürger erwarte ich, dass Stadt- und gemeinderäte ihre Kontrollfunktion wahrnehmen und solche Machenschaften stoppen, leider erfüllt sich diese Erwartung nicht. Deshalb ist es für jeden Architekten nahezu eine Pflichtaufgabe, in die passende Partei einzutreten. Es gab eine Architektenfamilie im Landkreis, bei der Vater und Söhne in 3 verschiedenen Parteien Mitglied waren. Da kamen die Aufträge von allen Seiten. Man müsste also die gesamte Vergabepraxis überdenken und sollte regelmäßig den Architekten wechseln.
frankundfrei1 nur eins, damit wir nicht durcheinander kommen: Bei der AWO sitzen keine Stadt- oder Gemeinderäte, die haben ihre eigenen Kontrollorgane. Bitte nicht auf den Trick reinfallen, dass es sich hier um ein Problem der Stadt Kulmbach handelt. Und Frau Aures will auch nicht Oberbürgermeisterin werden.....
Da schau an ...... Aures von der SPD ...... die ehemalige OB ....!
Der Werther ist doch auch bei der SPD? Oder?
Wie komme ich jetzt auf den W.?
Tatsächlich..... und Herr Schramm ist bei der CSU und was sagt uns das jetzt über andere CSUler?
Wahrscheinlich nix aber Hauptsache Eierlikörpartei oder kosto15?
....... ich registriere und freue mich, dass mein Prozentvergleich SPD/Eierlikör ihnen gefällt ...... danke!