Die 36. Auflage des Altstadtfests wartete mit Hitzerekorden auf. Der Besucherstrom setzte daher an den drei Tagen später ein - aber dank Sperrstunden-Kulanz fällt die Resonanz der Stadt positiv aus. Über die angehobenen Bierpreise wurde aber manche Diskussion geführt.
Die Rückmeldungen der Straßenzug-Beauftragten sind für Helmut Völkl ein wesentlicher Indikator, was die Zufriedenheit mit dem Altstadtfest anlangt. "Und ich habe heuer nur positive Berichte erhalten", sagt der Leiter des Tourist- und Veranstaltungsservices der Stadt Kulmbach im Rückblick auf die vergangenen drei tollen Tage in der Innenstadt. Als sehr gute und von vielen gelobte Entscheidung nannte Völkl die Verschiebung der Sperrstunde nach hinten. "Auf Grund der Hitze kamen viele Besucher später am Abend - aber sie kamen. Es war ein richtiges schönes Fest, friedlich und abwechslungsreich."
Der Bierpreis ist immer ein Thema, nicht nur zum Oktober- oder Bierfest.
So wunderten sich Altstadtfest-Besucher aus Bayreuth, die einen Abstecher vom parallel stattfindenden Bürgerfest machten, dass in der Bierstadt der halbe Liter mancherorts 50 Cent teurer war als in der Wagnerstadt und in der Regel 3,50 Euro kostete (die Tourismusabteilung der Stadt Bayreuth bestätigte gestern auf BR-Nachfrage: drei Euro für das Seidla, genau so viel wie 2014).
Helmut Völkl sieht die Diskussion entspannt: "Unser Preis von drei Euro war seit sechs Jahren unverändert. Man muss bedenken: Die Verantwortlichen für die Straßenzüge sind ja Unternehmer und müssen daher betriebswirtschaftlich denken. Insofern bestimmen ganz normale Zusammenhänge der freien Marktwirtschaft auch das Zustandekommen eines Bierpreises. Wir als städtischer Partner lassen den Betroffenen freie Hand.
Und ich denke: Dieser Preis dürfte dann wieder für ein paar Jahre konstant bleiben."
Ausnahmen in der Oberen Stadt
"Die 3,50 Euro haben wir gar nicht verlangt", sagt "Casa"-Wirt Matthias Wuschek. Er hat mit 3,30 Euro kalkuliert und damit nur leicht über dem regulären Kneipenausschank. "Wir hätten unseren Gästen einen derartigen Anstieg nicht vermitteln können." Von einem Alleingang könne aber keine Rede sein, betont er: "Drei andere Lokalitäten in der Oberen Stadt und ich, wir haben uns auf die Summe verständigt."
Wuschek hatte im Vorfeld Diskussionen ausgelöst, weil er ein neues Konzept für das Altstadtfest angemahnt hatte. Was seine Bilanz angeht, so habe heuer sicher auch die heiße Witterung ihren Teil dazu beigetragen, dass weniger Besucher den Weg in die Obere Stadt gefunden hätten.
Aber nicht nur das: "Dass erstmals keine Liveband vor unserer Tür gespielt hat, sondern DJs auflegten, hat bestimmt eine Rolle gespielt. Aber ich wiederhole, was ich den Leuten schon Freitag und Samstag gesagt habe: Mir als Wirt ist die DJ-Variante aufs Auge gedrückt worden, ich hatte da überhaupt keinen Einfluss darauf."
Er würde sich wünschen, so Wuschek, als Beteiligter künftig ein Mitspracherecht bei der Planung des Festes zu bekommen. Der Trend zu, wie er sagt, geringeren Besucherzahlen und damit geringeren Umsätzen sei seit Jahren erkennbar. "Da muss gegengesteuert werden, sonst läuft sich die Veranstaltung irgendwann noch tot."
Ruhiges Fest für die Polizei
Von einem erfreulich ereignis losen Altstadtfest - aus Sicht der Ordnungshüter - spricht die Polizei. Es sei ein sehr ruhiges Party-Wochenende gewesen. Aufgrund der heißen Temperaturen und der kulant gehandhabten Sperrzeitenregelung seitens der Ordnungskräfte verlagerte sich das Feiergeschehen bis weit nach Mitternacht. Ein paar Meldungen wegen Ruhestörung habe es gegeben, ein paar wenige Handgreiflichkeiten. Mehr nicht.