Schule in Corona-Zeiten. Da gibt es einiges, was Eltern langsam aber sicher auf die Palme bringt.
Im "Ip-Zip-Zap-und-du-bist-ab-Verfahren" spielen wir dieses Spielchen nun seit Schuljahresbeginn in Kulmbach: Ein Schüler oder Lehrer wird positiv auf das Coronavirus getestet, die ganze Klasse wird in Quarantäne geschickt oder gar die komplette Schule dicht gemacht, und alle müssen zum Abstrich antreten.
Natürlich sind umfangreiche Vorsichtsmaßnahmen und Testreihen in der aktuellen Situation richtig und wichtig. Es gibt aber Dinge, die ich als Mutter eines Schulkindes nicht mehr nachvollziehen kann. Warum zum Beispiel muss bei einem "positiven" Mitschüler die ganze Klasse auch nach zwei negativen Testergebnissen volle 14 Tage Quarantäne absitzen, während bei einer Bundesliga-Fußballmannschaft lediglich der infizierte Spieler zu Hause bleibt und der Rest getrost zum Champions-League-Spiel fahren darf?
Und warum schafft es das Kultusministerium innerhalb von sieben Monaten nicht, einen für alle Beteiligten vernünftigen, corona-konformen Unterricht zu organisieren? Sei es durch ein Zwei-Schicht-System (ja, da müsste man zusätzliche Lehrer einstellen) oder parallelen Video-Unterricht für die Daheimgebliebenen (ja, da müsste man in Technik investieren und jedes Kind mit einem Laptop ausstatten).
Wie gesagt, ich bin bloß eine Mutter. Eine, der die Schüler leidtun, die nun wieder Tag für Tag im Unterricht ihre Maske tragen und auch alle Tests damit schreiben müssen, in der kalten Zugluft hocken oder im Homeschooling ab 8 Uhr vor dem Computer sitzen sollen, um dann darauf zu warten, dass irgendwann ein Arbeitsauftrag eintrudelt. Denn so sieht unser tolles Homeschooling leider zum Teil immer noch aus.
Kinder haben keine Lobby in unserem Land. Und deshalb haben Fußballer auch Narrenfreiheit und unsere Schüler können schauen, wo sie bleiben.