Mehr und mehr Asylbewerber sollen im Landkreis Kulmbach Unterkunft finden. Nachdem die geplante Unterbringung von 150 bis 180 Personen in Himmelkron für Aufregung sorgt, sollen nun auch 70 Asylsuchende nach Mainleus kommen - in ein ehemaliges Gastarbeiterwohnheim.
"Wir müssen helfen, ganz klar", sagt Bürgermeister Dieter Adam (FW). Was ihm aber nicht gefällt, ist die hohe Zahl an Menschen, die in dem Mehrfamilienhaus untergebracht werden soll. Das hat er auch der Regierung von Oberfranken geschrieben, die das Haus für die Flüchtlinge anmieten will. Er bat mit Blick auf das dörflich gewachsene Umfeld, die Zahl zu reduzieren. Vergeblich. Die Regierung lässt nicht mit sich reden.
Mit maximaler Kapazität belegen In einem von Regierungs-Vizepräsidentin Petra Platzgummer-Martin unterzeichneten Schreiben heißt es unmissverständlich: "Sobald uns ein geeignetes Objekt angeboten wird, wozu auch das ehemalige Gastarbeiterwohnheim in der Heinrich-Schneider-Straße zählt, verbleibt uns keine andere Möglichkeit, als dieses anzumieten und mit der maximalen Kapazität zu belegen."
Ängste der Bürger im
Vorfeld der Neueröffnung einer Gemeinschaftsunterkunft wischt die Regierungsvizepräsidentin in dem Brief als unbegründet vom Tisch und verweist auf Erfahrungen aus der Vergangenheit. Als Beispiele nennt sie die Unterkünfte in Weismain und Selb-Erkersreuth, wo sich ein Helferkreis gebildet habe, der den Asylbewerbern mit Rat und Tat zur Seite steht. "Ob das auch in Mainleus der Fall sein wird - warten wir's ab", kommentiert Adam die Aussage.
Zweifel an "größtmöglicher Transparenz" An dem Bestreben der Regierung "nach größtmöglicher Transparenz" - wie es in dem Schreiben an die Gemeinde heißt - hat Bürgermeister Dieter Adam seine Zweifel. Denn am 12.
August seien er und Landrat Klaus Peter Söllner (FW) über die Pläne informiert worden - einen Tag, nachdem die Regierung nach eigener Aussage die Unterbringungsempfehlung von der Immobilien Freistaat Bayern erhalten habe. "Ich kann nicht glauben, dass die Regierung erst am 11. August davon erfahren hat", sagt er. Denn seines Wissens nach sei das Thema schon in den acht Wochen davor konkret bearbeitet worden.
Bürgermeister Adam verweist darauf, dass der Markt grundsätzlich hilfsbereit sei, was die Aufnahme von deutschstämmigen Spätausiedlern und Kosovo-Albanern ebenso bewiesen habe wie die Integration von Menschen mit Behinderung und von Bewohnern aus der Jugendheimstätte in Fassoldshof. Aber 70 Asylsuchende seien einfach zuviel. Zumal er befürchtet, dass damit das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist und vielleicht Menschen dabei sind, die sich nicht integrieren wollen.
Zudem wirft der Bürgermeister der Regierung vor, die Unterbringung auf die Landkreise und Kommunen abzuwälzen. "Das wird ein richtiges logistische Problem", so Adam, der in dem Zusammenhang auf die Schulpflicht für die Kinder von Asylsuchenden verweist.
Landkreis schon weit über dem Soll Auch Landrat Klaus Peter Söllner weiß um das "heiße Thema" und um den humanitären Aspekt in Sachen Asyl. Er verweist darauf, dass der Landkreis schon weit mehr als sein Soll aufgenommen und sich "extrem kooperativ" gezeigt hat. 208 Menschen seien derzeit im Landkreis untergebracht, das Soll liege bei 180. "Damit nehmen wir eine Spitzengruppe der Landkreise im ländlichen Raum in Bayern ein."
Gegenüber der Regierung habe man sich für eine Unterbringung von 50 Personen in Mainleus ausgesprochen. "Aber offensichtlich steht die Regierung unter einem enormen Druck", kommentiert Söllner das Festhalten an der größeren Zahl.
Regierung soll sich endlich an die eigenen Gesetze halten!!! Dann ist das Problem vom Tisch. Warum sollen wir uns an Gesetze halten wenn sich nichtmal die Politik an die von ihr geschaffenen hält???
Nur weiter so liebe Freunde immer weiter so.... mfg