Die Bayernland Käserei Bayreuth hat ein neues Werk für die Verarbeitung und Abpackung von Naturkäse in Betrieb genommen. Gleichzeitig wurde ein Werksverkauf eröffnet, in dem künftig jeder Verbraucher direkt die Erzeugnisse erwerben kann.
Zuletzt waren die Verantwortlichen heftig kritisiert worden, weil die Produkte nicht mehr direkt in Bayreuth erhältlich waren.
Über zehn Millionen investiert Wie viel die Genossenschaft genau investiert hat, wollte Geschäftsführer Gerhard Meier mit Blick auf die Konkurrenz auch auf Nachfrage nicht nennen. Inklusive der Maschinen war von einem zweistelligen Millionenbetrag die Rede. Die Bauzeit betrug rund ein Jahr. Von den insgesamt 200 Mitarbeitern in Bayreuth sind 60 in der neuen Produktionshalle beschäftigt.
In dem neuen Konfektionswerk können künftig bis zu 20 000 Tonnen Naturkäse pro Jahr verbrauchergerecht verarbeitet und verpackt werden, so der Vorstandsvorsitzende und Europaabgeordnete Albert Deß. Das sei eine durchaus beachtliche Menge, deren Herstellung fast 200 Millionen Kilogramm Milch erfordert.
Würde man einen Milchsammellastwagen hinter den anderen stellen, ergäbde dies eine Schlange von 200 Kilometern Länge. Der Stau auf der Autobahn A9 würde von Bayreuth bis zur Autobahnausfahrt Allershausen reichen.
Lieferung in 40 Länder weltweit Notwendig wurde der Neubau auf dem bestehenden Betriebsgelände an der Bindlacher Straße, um den Anforderungen der zahlreichen Kunden in Deutschland und rund 40 Ländern weltweit noch besser als bisher gerecht werden zu können.
Zusätzlich zu dem neuen Konfektionswerk mit einem aufwändigen Maschinenpark sind auch neue Lager- und Reifungsräume entstanden. Aufgrund ausreichender Raumreserven könne die Produktion bei Bedarf noch deutlich ausgeweitet werden.
Der in Bayreuth verarbeitete Naturkäse stammt nach den Worten von Albert Deß allerdings nicht nur aus Bayreuth selbst, sondern auch aus anderen nahegelegenen Käsereien der Bayernland eG, insbesondere aus Kemnath und in Fürth.
In Kemnath würden jährlich rund 25 000 Tonnen Schnittkäse als Edamer, Gouda, Tilsiter oder Bayernländer produziert, in Fürth werden pro Jahr rund 9000 Tonnen traditioneller Emmentaler hergestellt.
Schwerpunkt Mozzarella Insgesamt werden von Bayreuth aus inklusive der bisherigen Produktionslinien pro Jahr durchschnittlich über 30 000 Tonnen Naturkäse ausgeliefert. Der Schwerpunkt liegt beim Mozzarella von der kleinen Zwei-Gramm-Perle für leichte Salate bis zum 15 Kilogramm schweren Käseblock für die Lebensmittelindustrie.
Der neue regionale Verkaufsladen für traditionelle Käsespezialitäten und Milchprodukte der Bayernland eG befindet sich künftig mitten auf dem Werksgelände und bietet ein regionales Sortiment an. Der Laden ist ab sofort von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Ein weiterer Werksverkauf soll demnächst auch in Kemnath eröffnet werden.
Umsatzstärkste genossenschaftliche Molkerei im Freistaat Die Käserei Bayreuth ist seit einigen Jahren wesentlicher Teil des genossenschaftlichen bayerischen Molkereikonzerns Bayernland mit Sitz in Nürnberg. Bayernland bezeichnet sich selbst als die mit Abstand umsatzstärkste genossenschaftliche Molkerei im Freistaat. Den Gruppenumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr bezeichnete Vorstandsvorsitzender Albert Deß auf weit über 900 Millionen Euro. Die Milcherzeuger der bis 2008 selbstständigen Käserei Bayreuth sind heute Mitglieder und Anteilseigner der Bayernland. Ihnen gehören gut 30 Prozent aller Bayernland-Anteile.