Der Leiter des Beruflichen Schulzentrums, Joachim Meier, wurde in den Ruhestand verabschiedet - ein Pädagoge mit Leib und Seele und mit Manager-Qualitäten.
Joachim Meier war sichtlich stolz: Die Festveranstaltung zu seiner Verabschiedung als Leiter des Beruflichen Schulzentrums eröffnete am Nachmittag der ehemalige Schüler Klaus Schaeck aus Katschenreuth mit einem hochinteressanten Vortrag zu einem brisanten Thema: "Die Risiken der globalen Finanzmärkte für die oberfränkische Wirtschaft". Schaeck ist Professor of Banking and Finance und lehrt seit Januar dieses Jahres an der University of Bristol in Großbritannien. Für Meier ein Paradebeispiel dafür, dass es keinen gymnasialen Schulweg braucht, um eine akademische Laufbahn einzuschlagen.
"Hervorragendes geleistet"
Daran, dass das berufliche Schulsystem in
Kulmbach bestens funktioniert, hat Meier freilich selbst größten Anteil. Das wurde aus den 16 (!) vorgesehenen Grußworten deutlich, die Landrat Klaus Peter Söllner auf 13 verringerte, indem er nach Absprache mit OB Henry Schramm, Landtagsvizepräsidentin Inge Aures und Fördervereinsvorsitzendem Erhard Hildner auch in deren Namen sprach. Söllner würdigte Meier als ausgezeichneten Chef des Schulzentrums und glänzenden Partner für den Landkreis, der an diesem exponierten Schulstandort Hervorragendes geleistet habe. Ihm sei keine Arbeit zu viel gewesen, zuletzt habe er Verantwortung für nicht weniger als sieben Schulen getragen. Nicht zuletzt habe Meier einen Riesenanteil an der prosperierenden Entwicklung der Wirtschaftsschule in Neuenmarkt. Söllner: "Wir hatten an unserem Schulzentrum immer Kräfte mit enormer pädagogischer Kompetenz, aber auch mit Manager-Qualitäten. Und Joachim Meier hat das auf die Spitze getrieben."
Leitender Regierungsdirektor Gerhard Topinka erinnerte daran, dass Meier in seinem zweiten Referendariatsjahr nach Kulmbach kam und bereits damals überdurchschnittliche Leistungsbewertungen erhalten habe. Nach seiner Tätigkeit als Schulleiter in Forchheim sei er 2010 nach Kulmbach zurückgekehrt, wo er in gleicher Position vor allem die Nutzfahrzeugtechnik und das Brauwesen im Schulzentrum maßgeblich vorangetrieben habe. "Er hat seinen Dienst bis zum letzten Arbeitstag mit voller Kraft versehen und übergibt seinem Nachfolger ein wohlbestelltes Haus."
Innovationen gewürdigt
Ministerialbeauftragter Hansjörg Bosch und Hartmut Schuberth, der für die Unesco sprach, zu deren Projektschulen das Berufliche Schulzentrum gehört, erinnerten an die von Meier eingeleiteten Innovationen. Besonders erwähnten sie dabei das in Oberfranken einzigartige Projekt der Integrations-Vorklasse. Schuberth: "Er machte die Beschulung unbegleiteter Flüchtlinge zur Chefsache."
Humorvoll waren die Reden der stellvertretenden Schulleiter Markus Englhart (FOS/BOS) und Werner Feulner (BS), der Personalräte Ilona Konrad und Sophia Schulze, der Elternbeiratsvorsitzenden Ilona Pöhlmann, von Schülersprecher Dominik Miskolci, Marco Stumpf (Wirtschaftsschule) und Siegfried Günther (Lemitec).
Im Gegensatz dazu stand der Vortrag von Klaus Schaeck, der nicht nur die Bankenkrise beleuchtete, sondern vor allem im bevorstehenden Brexit, Donald Trump und der "Verschiebung zugunsten nationalistischer und gegen die EU gerichteter Strömungen" ernsthafte Bedrohungen sieht.