"Zwerge" ziehen beim Heimatfest alle Blicke auf sich

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Die "Trachtenzwerge" waren die Stars des Abends. Fotos: Heike Schülein
Die "Trachtenzwerge" waren die Stars des Abends. Fotos: Heike Schülein
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Das 52. Heimatfest lockt wieder die Besuchermassen an. Höhepunkt war der große Heimatabend am Samstag mit einem Brillant-Feuerwerk. Das viertägige Programm klingt am morgigen Montag aus.

Was für ein prächtiger Anblick: Das große Festzelt ist fast komplett abgedunkelt, auf der Bühne zeigt die Trachtengruppe ihren Sternentanz mit kleinen Lichtern. Im Hintergrund wird das Panorama der Pfarrkirche St. Josef, die vom Eichsberg herab ihre Gäste grüßt, in ein zauberhaftes Licht getaucht. Einfach eine pure Gänsehaut-Atmosphäre!

Mit diesem stimmungsvollen Bild wurden am großen Heimatabend die vielen Gäste in die Pause zum Brillant-Feuerwerk entlassen. Und auch hier gab es herrliche Bilder, wahre Kunstwerke, zu bestaunen: bunte Wasserfälle, die sich auf die Erde ergossen, sich am Himmel abzeichnende, silberne Funken in Hülle und Fülle sowie Abertausende glitzernde Strahlen, die auf die bunt beleuchteten Häuser im idyllischen Grümpeltal hinab regneten.


Ein Besuchermagnet

Das Heimatfest bleibt ein Besuchermagnet und
bietet auch heuer alles, was man begeisterten Freunden der Volkskultur bieten kann: Plattler- und Tanzgruppen, Musik, Gesang, ein großes Feuerwerk und eine Stimmung, wie es sie eben nur in Wilhelmsthal gibt. Das bestätigte auch Moderator Thomas Auer, der - bereits zum Inventar zählend - zum 16. Mal im proppevollen Zelt an der Grümpel durch den Heimatabend führte. "Von all den Moderationen macht es mir einfach in Wilhelmsthal am meisten Spaß", so der bekennende Fan des zweitgrößten Festes im Landkreis Kronach.

Und diesen Spaß merkte man ihm an. Den ganzen Abend über die Deutschlandfahne aus der Tasche seiner Lederhose hängend - schließlich wird heuer als Weltmeister das Heimatfest gefeiert -, war er um keinen flotten Spruch verlegen. Und auch die Herzen der "Trachtenzwerge" flogen ihm nur so zu, als er mit ihnen in einer spontanen Einlage den Gaucho-Tanz aufführte.

Die stilecht in fesche Lederhosen gekleideten Jungs und die Mädels mit ihren kunstvoll geflochtenen Frisuren und den schicken Dirndln waren der Hingucker schlechthin. Obwohl einige von ihnen zum ersten Mal dabei waren, meisterten sie mit strahlenden Gesichtern ihre voller Stolz und Selbstbewusstsein hingelegten Aufritte mit Bravour. Hierfür gab es einen entsprechend herzlichen Applaus der Besucher, die staunend dasaßen und zuschauten, wie der Trachtennachwuchs unter Leitung von Christina Reißig nur so über die Bühne wirbelte.


Groß und Klein im Einsatz

Das gilt natürlich auch für die etwas älteren Kinder der Kindertrachtengruppe, deren temperamentvolle Plattler- und Figurentänze von allen Besuchern gebührend gefeiert wurden.

Bei aller Begeisterung für die Kleinen, sind natürlich die Plattler und die - wie Thomas Auer immer schmunzelnd hinzufügte - "Senioren"-Trachtengruppe nicht zu vergessen. Unter der Regie von Andi Münzel ließen sie mit bekannten und beliebten Schuhplattlern sowie traditionellen Tänzen beziehungsweise Figurentänzen einmal mehr das Festzelt, ach was, das ganze Grümpeltal erbeben. Sie alle zauberten ein buntes und unterhaltsames Potpourri aus Brauchtum und Traditionspflege auf die Bühne - einfach ein starkes Stück gelebte Heimatliebe. Das Publikum konnte davon nicht genug bekommen, wie auch von der schmissigen musikalischen Umrahmung. Für diese zeichnete die Trachtenkapelle Wilhelmsthal unter der Leitung von Thomas Kestel verantwortlich.


Alle Generationen angesprochen

Der Vorsitzende des gastgebenden Musikvereins Wilhelmsthal, Thomas Steininger, freute sich, auch heuer wieder so viel Gäste - Einheimische wie Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung - begrüßen zu können. Wer meint, dass unsere Volkskultur nur etwas für ältere Semester oder ein wenig altmodisch-langweilig ist, der war offenbar noch nicht in Wilhelmsthal! Ein Blick ins jahrgangsmäßig bunt gemischte Publikum zeigte nämlich, dass alle Generationen angesprochen davon werden.