Am Donnerstagabend wurden die Absolventen der Siegmund-Loewe-Realschule feierlich verabschiedet.
Daniel Frank hatte schon in den vergangenen Schuljahren immer sehr gute Noten. Ganz überraschend war daher sein tolles Ergebnis nicht. Dass er aber so gut ausfallen und er gar Jahrgangsbester werden würde, damit hatte der 16-Jährige nicht gerechnet.
"Ich freue mich sehr", strahlt der Weißenbrunner, der ab Herbst eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Firma Dr. Schneider in Neuses beginnen wird - für ihn genau der Beruf, den er sich vorgestellt habe. Sein Lieblingsfach war BWR (Betriebswirtschaft/Rechnungswesen). Die Prüfungen bezeichnet er als anspruchsvoll, aber machbar. Am schwersten sei ihm Englisch gefallen. "Aber auch das war zu schaffen", sagt er bescheiden. Momentan sei er einfach nur glücklich über seinen Abschluss und freue sich auf den neuen Lebensabschnitt.
In der Zweifachturnhalle hatten sich zahlreiche Verwandte, Angehörige und Freunde der Entlass-Schüler eingefunden, um mit ihnen ihre bestandene Mittlere Reife zu feiern. Die Absolventen erhielten aus Händen ihrer Klassenleiter sowie Schulleiter Uwe Schönfeld ihre Abschlusszeugnisse. 18 von ihnen erreichten einen Notendurchschnitt von 2,0 und besser. Diese wurden vom Elternbeirats-Vorsitzenden Michael Zänker mit einem Präsent bedankt. Zudem wurden die Jahrgangsbesten bis zu einem Notendurchschnitt von 1,5 - Daniel Frank, Tatjana Weber und Magdalena Kestel - vom stellvertretenden Landrat Gerhard Wunder gesondert ausgezeichnet.
Der offiziellen Entlassfeier voran ging ein ökumenischer Gottesdienst in der Kronacher Stadtpfarrkirche. Konrektor Franz Mairoser oblag die Begrüßung der zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft. "Euer Abschluss ist noch kein Beruf, aber er ist der Schlüssel für eine weitere Tür in eure Zukunft", legte er den jungen Leuten ans Herz.
Laut stellvertretendem Landrat Gerhard Wunder investiere der Landkreis viel Geld in die Bildung junger Menschen. Der Wirtschaftsstandort Kronach brauche gut ausgebildete junge Menschen. Es lohne sich, im Landkreis zu bleiben beziehungsweise wieder hierher zurückzukehren, weil hier die Betriebe hervorragend aufgestellt seien und sie hochqualifizierte Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsplätze zu bieten hätten.
Kronachs Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann freute sich mit den Absolventen. Mit der Mittleren Reife hätten sich diese eine sehr gute Ausgangsposition geschaffen. "Nehmen Sie ihre Wünsche ernst, bleiben sie am Ball", appellierte sie.
In seinen Worten zum Abschied erzählte Schulleiter Uwe Schönfeld von einer von ihm unternommenen Reise nach St. Francisco. Nahe der Golden Gate Bridge habe ein Künstler Steine aufeinandergetürmt. Aus Steinen, selbst wenn man diese in den Weg gelegt bekomme, könne man etwas Schönes bauen.
Engagierte junge Leute Die Absolventen seien nicht über die Steine gestolpert, sondern hätten sie aufgenommen und damit ihren Abschluss gebaut. Besonders lobte er das Engagement der jungen Leute, die sich in vielfacher Art und Weise ins Schulleben eingebracht hätten. "Der gute Ruf der Schule ist maßgelblich euer Verdienst", würdigte er.
Ein großer Dank galt auch seinem Kollegium, dem - mit Herz und Verstand und einer fast grenzenlosen Frustrationstoleranz - ein maßgeblicher Anteil am sehr guten Abschluss und der Bestehensquote von 99,1 Prozent zukomme.
"Jetzt wird erst mal richtig gefeiert", meinte Elternbeirats-Vorsitzender Michael Zänker in seiner humorvollen Rede. Mit dem Abschluss hätten die jungen Leute beste Voraussetzungen für eine gute Zukunft. Die Schülersprecherinnen Lena Förner und Marie-Luise Kohles erinnerten sich, wie sie als Fünftklässler in die "neue und unbekannte Riesenschule" gekommen seien. Aus dem zusammengewürfelten Haufen sei eine harmonische Klassengemeinschaft entstanden, in der man gemeinsam viel erlebt habe. Diese gemeinsame Vergangenheit werde niemand vergessen. "Aber", meinten sie, "wir sollten gehen, wenn es am schönsten ist."
Die Klassenleiter der vier zehnten Klassen, Albrecht Hofmann, Matthias Böhm, Andrea König und Thomas Hauptmann , stellten bei der Zeugnisübergabe auch das ehrenamtliche Engagement der Absolventen im Schulleben vor.
Nur ungern ließ Ausbilderin Claudia Simon vier scheidende Schulsanitäter ziehen - Max Werthmann, Marina Neubauer, Jan-Niclas Zänker sowie den Teamleiter und ihren Stellvertreter Florian Neblich. Verabschiedet wurde auch der langjährige Elternbeiratsvorsitzende Michael Zänker, der großes Engagement gezeigt habe. Mit "Auf uns" sorgte die Schulband für den musikalischen Abschluss der Feier, die vom Bläserensemble, dem Chor sowie den Solistinnen Tatjana Weber und Lisa Graf, an der Gitarre von Lena Ebertsch begleitet, stimmt umrahmt worden war.
Klassenbeste bis 2,0: Daniel Frank, Weißenbrunn (1,18 - Klassenbester 10 b und Schulbester), Tatjana Weber, Kronach (1,27 - Klassenbeste 10 d), Magdalena Kestel - Wilhelmsthal (1,54), Caterina De Simon, Kronach (Klassenbeste 10 a), Sarah Brückner, Pressig, Isabella-Viktoria Helm, Kronach (Klassenbeste 10 c), Rebecca Roder, Weißenbrunn (alle 1,63), Lili Eckardt, Wilhelmsthal (1,72), Jana Wartensleben, Wilhelmsthal, Celina Schneider, Kronach (beide 1,81), Anna-Lena Kaiser, Wilhelmsthal, Nina Müller, Wilhelmsthal, Victoria Eidloth, Wilhelmsthal, Marleen Schneider, Wilhelmsthal, Eva Zwosta, Pressig (alle 1,9), Lea Michel, Steinwiesen, Denise Regel, Wallenfels, Maximilian Teig, Weißenbrunn (alle 2,0)