Um den Bürgern ihren Beruf näherzubringen, lud der Bayerische Bauern- verband zum "Tag des offenen Bauernhofs" nach Burggrub ein - und gewährte allerlei Einblicke.
Wie wird aus Gras letztlich Milch und Käse? Wie wurden Tiere früher gehalten und was hat sich in der Zwischenzeit alles verändert? Um solche und weitere Fragen zu erklären sowie die Landwirtschaft den Bürgern näherzubringen, veranstaltete der Bayerische Bauernverband (BBV) Kreisverband Kronach am Sonntag den "Tag des offenen Bauernhofs".
Und so führte BBV-Kreisobmann Erwin Schwarz über seinen Hof in Burggrub. Dabei zeigte er die verschiedenen Stallarten und gab einen Einblick in die Tierhaltung. Etwa durfte der Melkstand besichtigt werden. Aufgebaut waren auf dem Hof zudem einige Informationsstände, die die richtige Fütterung und Nahrung von Milchvieh näherbrachten.
Einen großen Platz nahm die Ausstellung technischer Hilfsaggregate ein. Die Landfrauen zeigten den Wandel des Wäschewaschens von früher zu heute, und der Ring junger Landfrauen war mit einer Milchshakebar präsent. Ein Angebot, das im Laufe des Tages Hunderte von Menschen annahmen, die sich durch die Ställe und die Ausstellungen drängten.
Vom Wasser abhängig
Das unerwartet große Interesse erweckte die Hoffnung der Landwirte, vielleicht in Zukunft doch besser verstanden zu werden. Denn es seien die vielen negativen Medienberichte und die damit zusammenhängenden Kritiken der Verbraucher, die in eine geringe Wertschätzung der Arbeit und Mühen der Bauern münzen. So lautete jedenfalls das Resümee der Predigt von Pfarrer Michael Foltin. Doch auch Erwin Schwarz schloss sich diesem Fazit an.
In seiner Ansprache ging der Kreisobmann auch auf die Abhängigkeit der Landwirtschaft vom Wetter ein. Ähnlich ergehe es auch anderen Zweigen, etwa dem Tourismus mit der Floßfahrt in Wallenfels. Dort mussten zuletzt nämlich Floßfahrten wegen Wassermangels auf der Rodach abgesagt werden. Daher sollte man auch nicht überlegen, ein Staubecken einzurichten und somit wieder einen Eingriff in die Natur vornehmen, forderte Schwarz. Der Mensch beeinflusse schon das Klima, weitere Eingriffe in die Natur würden sich rächen. Die Bauern müssten bereits jetzt große Ernteeinbußen wegen Trockenheit hinnehmen, eine Trockenheit, wie es sie seit 1976 nicht mehr gab, stellte der Gastgeber fest.
Bitte um mehr Verständnis
Landesbäuerin Anneliese Göller beklagte das geringe Verständnis der Verbraucher für die Landwirtschaft. Da sei es kein Wunder, wenn nur noch ein Prozent der Bevölkerung Landwirt werden möchte. Die Ernte werde in manchen Regionen heuer daher nur noch die Hälfte anderer Jahre betragen. Dennoch wolle der Verbraucher qualitativ hochwertige und dazu preisgünstige Produkte.
Stockheims Bürgermeister Rainer Detsch hob den Stellenwert der Landwirtschaft in der Region hervor und bat um das Vertrauen der Verbraucher in die Landwirtschaft, die Umwelt und Natur schütze.